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Äpfel und Blumen. Auswirkungen von Pandemien auf die (Re-)Organisation von Warenketten für Frischeprodukte

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Nina Baur; Professor Dr. Elmar Kulke
Fachliche Zuordnung Humangeographie
Empirische Sozialforschung
Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458460698
 
Das Projekt kombiniert den wirtschaftsgeographischen Ansatz der Globalen Warenketten (GVC, GPN) mit dem wirtschaftssoziologischen Ansatz der Soziologie der Konventionen, um am Beispiel der Warenketten zweier landwirtschaftlicher Frischeprodukte (Äpfel und Blumen) zu untersuchen, welchen Einfluss der externe Schock der Covid-19-Pandemie auf die (Re-)Organisation von Warenketten hat. Für jedes dieser Produkte kontrastieren wir eine kurze und lange Warenkette. Konkret untersuchen wir den deutsch-deutschen und den chilenisch-deutschen Apfelmarkt sowie den holländisch-deutschen und kenianisch-deutschen Blumenmarkt. Unter der Annahme, dass vergangenen Strukturen und Wissensbestände der Akteure aktuelle Krisenreaktionen beeinflussten, fragen wir: (1) Wie waren die Warenketten vor der Krise organisiert, und was sind Schlüsselakteure? (2) Welche Auswirkungen hatte die Krise auf die Kette und die Akteure, warum und wie reagierten die Akteure auf die Krise und was sind die Haupttreiber des Wandels? (3) Welche kurz- und langfristigen Folgen hat die Covid-19-Pandemie sowohl auf die räumliche Organisation der Kette sowie die Akteure der Kette? Hierdurch leistet das Projekt mehrere Beiträge zur Forschung: (1) Es leistet einen theoretischen Beitrag zur soziologischen und wirtschaftsgeographischen Theorie sowie zur Integration dieser beiden Forschungsfelder, namentlich der Ansätze der Globalen Warenketten (GVC, GPN) mit der Soziologie der Konventionen. (2) Das Projekt erweitert das Wissen über kurzfristige und langfristige Auswirkungen externer Schocks im Allgemeinen und die Covid-19-Pandemie im Besonderen auf die Organisation von Warenketten. (3) Auf sozialpolitischer Ebene verschafft das Projekt Intermediären und Konsumenten Wissen darüber, wie man robuste Warenketten gestalten kann, damit die Liefersicherheit garantiert ist. Erzeuger von landwirtschaftlichen Produkten erhalten Wissen darüber, wie man Angebot und Nachfrage sicher miteinander verknüpft. (4) Das Projekt leistet einen Beitrag zur Methodologie der Sozialwissenschaften, indem die Ansätze des „Value Chain Mapping“ mit der prozessorientierten Mikro-Makro-Analyse verknüpft werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kenia
 
 

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