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Stärkung der Impfentscheidung der Bevölkerung durch effektive Onlinekommunikation
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Freia De Bock; Dr. Mirjam Jenny; Dr. Felix Rebitschek
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458303980
Die COVID-19-Pandemie hat das öffentliche Leben stark verändert. Entsprechend hoch sind die Hoffnungen, die auf die Entwicklung einer SARS-CoV-2-Impfung zur Eindämmung des Virus gesetzt werden. Die Wirksamkeit der Impfung wird allerdings stark von der Anzahl Personen, die sich impfen lassen, abhängen. Vielen Menschen könnten bei ihrer Impfentscheidung verunsichert sein, weil die Entwicklung von Impfstoffen beschleunigt wurde, zum Beispiel durch die Kombination verschiedener Phasen klinischer Trials oder in sogenannten Human Challenge Trials. Ausgiebige Erkenntnisse über Nebenwirkungen dieser Impfungen werden erst nach der Zulassung für die Allgemeinbevölkerung gesammelt werden. Daher könnten viele Personen das Gefühl haben,zu wenig über die Sicherheit eines Impfstoffs zu wissen; und den Entwicklungsprozessen des Impfstoffs sowie seiner Zulassung durch Institutionen im Gesundheitswesen misstrauen. Wir werden deshalb nicht nur über die Vor- und Nachteile der SARS-CoV-2-Impfung aufklären müssen, sondern auch über die Entwicklung und Zulassung des Impfstoffs, um Transparenz und Vertrauen in der Bevölkerung zu fördern.Dieses Projekt begegnet Impfzögerern mit Werkzeugen, die (i) auf den Prinzipien evidenzbasierter und wirksamer Risikokommunikation basieren; (ii) mittels des sozialen Umfelds einer Person auf Herdenimmunität aufmerksam machen; (iii) Vertrauen in die Wissenschaft und in Institutionen des Gesundheitswesens fördern, indem sie Unsicherheiten im wissenschaftlichen Prozess offenlegen; (iv) regionale und kulturelle Unterschiede berücksichtigen. Alle vier Projekte sind empirische Arbeiten, die untersuchen, welche Kommunikationsmethoden am besten funktionieren; wie sie die Risikowahrnehmung, das Wissen über den Impfstoff, die Absicht zu impfen und das Vertrauen in Institutionen beeinflussen, und inwiefern sie an regionale oder kulturelle Besonderheiten anzupassen sind. Diese Resultate können wir verwenden, um die Entscheidungsfindung beim Impfen zu boosten (Kompetenzen und Autonomie zu fördern). Die Erkenntnisse könnten auf verwandte Entscheidungen, wie die Entscheidung sich auf das Virus oder Antikörper testen zu lassen, anwendbar sein.Dieses Projekt ist Teil des Antragpakets MULTIPAN (“Multiplinary research consortium on preventing and curbing pandemic outbreaks”), einem internationalen Projektpaket, das sich durch die Expertise, das gegenseitige Feedback und die Integration von Resultaten durch Forscher und Experten aus diversen Disziplinen auszeichnet. Unsere Ergebnisse werden Deutschlands nationale Strategie der Impfkommunikation wissenschaftlich stützen, informiertes Entscheiden fördern und das Vertrauen in die Impfung stärken. Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern ist es unser Ziel die Impfkommunikation international zu stärken und die Verbreitung von SARS-CoV-2 zu stoppen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien, Norwegen
Mitverantwortliche
Michelle McDowell, Ph.D.; Professor Dr. Lothar H. Wieler
Kooperationspartner
Professor Stephan Lewandowsky, Ph.D.; Jasper Littmann, Ph.D.