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Pioneer Venus Orbiter Radio Okkultationen im direkten Vergleich mit Venus Express VeRa und Akatsuki Radio Okkultationen
Antragstellerinnen / Antragsteller
Privatdozent Dr. Martin Pätzold; Dr. Silvia Tellmann
Fachliche Zuordnung
Astrophysik und Astronomie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458110554
Das Radio Science Experiment VeRa auf Venus Express hat die Venusatmosphäre und -ionosphäre zwischen 2007 und 2014 in Erdokkultationsexperimenten mit Radiowellen untersucht. VeRa konnte somit den bei weitem umfangreichesten Datensatz von ca. 900 Temperatur- und Elektronendichteprofilen sammeln, der bis zum heutigen Tage gewonnen werden konnte.Ein weiterer großer Datensatz wurde durch das Radio Okkultations Experiment (ORO) auf dem Pioneer Venus Orbiter (PVO) zwischen 1978 und 1988 gewonnen. Die PVO ORO Atmosphären- und Ionosphärenprofile sind heutzutage jedoch nicht, oder nur sehr schwer, öffentlich zugänglich. Lediglich die Rohdaten, die in einem nicht leicht zu verarbeitendem binären Datenformat vorliegen, sind öffentlich verfügbar. Wir schlagen vor, diese PVO ORO Rohdaten mit moderner Software zu reprozessieren, um sie zu archivieren und sie so für zukünftige Generationen zu erhalten und öffentlich zugänglich zu machen. Die wissenschaftlichen Ziele umfassen den direkten Vergleich der PVO ORO Profile, die während eines der stärksten jemals aufgezeichneten Sonnenzyklen aufgenommen wurde, mit Daten des VEX-VeRa Experimentes und der Akatsuki Raumsonde, die während des aktuellen relativ schwachen Sonnenzyklus beobachtet wurden, um somit Langzeitänderungen in der Temperatur, der Absorbtivität von gasförmigem H2SO4 und der ionosphärischen Elektronendichte untersuchen zu können. Erste Versuche haben gezeigt, dass die Höhenungenauigkeit der PVO ORO Profile mit den neu erstellten, deutlich präziseren Orbitdaten der PVO Raumsonde, deutlich geringer ausfallen als in den ursprünglich prozessierten Daten, was alleine schon eine Reprozessierung der Daten rechtfertigen würde. Wir sind derzeit das einzige wissenschaftliche Team auf diesem Planeten, das in der Lage und erfahren genug ist, diese Reprozessierung und die vollständige angestrebte wissenschaftliche Einschätzung dieser besonderen Daten vorzunehmen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen