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Jahrmärkte in Grenzräumen - Eine transregionale Geschichte des Luxemburger Vergnügungsparks

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 285228642
 
Das Projekt hat ein Hauptziel, das vier kleinere Ziele umfasst. Der Hauptzweck dieses Projekts ist es zu verstehen, wie das Nationale, das Transregionale und das Transnationale in der populären Jahrmarktkultur auf der Schobermesse verflochten waren und wie sich diese Verflechtung im Laufe der Zeit verändert hat. 1) Diese Studie möchte die Relevanz der populären Vergnügungskultur für nationale Identifikationsprozesse in Luxemburg aufzeigen. In diesem Zusammenhang soll die Bedeutung der Bürgerinnen und Bürger auf der Schobermesse in den Jahren 1946, 1963 und der jährlichen Hämmelsmarch (Schafparade) untersucht werden. Zu diesem Zweck sollen die Narrative der nationalen Identifizierung, wie sie in Archivdokumenten, Bildern, Zeitungsartikeln und während der Sitzungen der Confrérie du Poisson d'Or zu finden sind, analysiert werden. 2) Das Projekt zielt darauf ab, die Bedeutung des Transregionalen auf der Schobermesse durch die Entwicklung seiner spatial grammar zu analysieren. Durch eine digitale und quantitative Rekonstruktion der Bewegungsströme von Fachleuten, Publikum, Lebensmitteln und Attraktionen, die mit digitalisierten jungen Grundrissen der Schobermesse verknüpft sind, soll die dynamische Entstehung seiner transregionalen Form im Laufe der Zeit beleuchtet werden. Die digitale Rekonstruktion ist ein relevantes Instrument, um die schrittweise Internationalisierung der Populärkultur in Luxemburg sowie die Art und Weise, wie sie erlebt und wahrgenommen wurde, zu interpretieren. 3) Das Projekt umfasst eine Oral-History-Studie mit Kindern von Vergnügungshändlern und ihren Betreuern im Centre d'Accueil des enfants des forains (Kinderempfangszentrum von Vergnügungshändlern). Dieses Zentrum wurde 1961 eröffnet und bietet drei Wochen im Jahr rund 40 Kindern mehrsprachige und transregionale Tagesbetreuung an. Das Zentrum wurde in einer Zeit gegründet, in der ein wachsendes Bewusstsein für soziale Diversität auflebte und die Erfindung neuer Konzepte von Pluralität begann. Es soll untersucht werden, wie der Erwartungshorizont der Betreuer des Kinderempfangszentrums mit dem Erfahrungsraum der teilnehmenden Kinder korrespondierte bzw. ihm widersprach. Durch die Analyse der Verhandlungsdiskurse und - Praktiken von Interkulturalität im Centre d'Accueil als Erwartungshorizont und Erfahrungsraum, hat dieses Projekt das Potenzial, aktuellen Debatten über soziale Vielfalt und Pluralität in Luxemburg und der Großregion eine langfristige Perspektive zu bieten. 4) Das Projekt zielt darauf ab, die Bedeutung des Transnationalen zu analysieren, indem das Erleben von Traditionen an den jährlichen luxemburgischen Vergnügungsfeiernachmittagen in Chicago (USA) analysiert wird. Es wird gefragt, welche Traditionen kopiert, welche angepasst, welche ignoriert wurden, wie diese Traditionen mit Bedeutung versehen wurden und wie sich all dies im Laufe der Zeit geändert hat. Dabei werden luxemburgische Migranten in Amerika als aktive transnationale Kulturagenten erachtet.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Luxemburg
Partnerorganisation Fonds National de la Recherche
 
 

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