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Militärische Gewaltkulturen von britischen und Commonwealth-Streitkräften während des Ersten und Zweiten Weltkrieges (1914-1945)

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Sönke Neitzel; Professorin Dr. Marcia Schenck
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407133841
 
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts regierte das Britische Weltreich über mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung und beherrschte ein Viertel der globalen Landfläche. Seine Streitkräfte waren seit Generationen von der maritimen und kolonialen Kriegführung geprägt und waren an militärischen Konflikten auf der ganzen Welt beteiligt. Die zahlreichen Kolonialverbrechen britischer Streitkräfte sind vielfach belegt. In regulären Kriegen zwischen den europäischen Großmächten scheinen britische Gräueltaten jedoch eine seltene Ausnahme gewesen zu sein, insbesondere im Vergleich mit den deutschen oder sowjetischen Armeen. Dieses Teilprojekt will diese Diskrepanz erklären, indem es militärische Gewaltkulturen der britischen sowie ausgewählter Commonwealth-Streitkräfte im Ersten und Zweiten Weltkrieg identifiziert, beschreibt und klassifiziert. Der Untersuchungszeitraum, den Eric Hobsbawm als „den Einunddreißigjährigen Krieg“ bezeichnete, ermöglicht einen Vergleich beider Weltkriege und umfasst auch die Diskurse über illegitime Gewalt, die in der Gesellschaft und im Militär während der Zwischenkriegsjahre stattfanden. Bei fast allen Kriegsteilnehmern – etwa Deutschland, den Vereinigten Staaten, Russland/der UdSSR und Rumänien – lässt sich eine deutliche Radikalisierung zwischen den beiden globalen Konflikten erkennen. Großbritannien und das Commonwealth scheinen diesem Trend hingegen nicht zu folgen. Ihre Streitkräfte begingen im Zweiten Weltkrieg offenbar weniger illegitime Gewalttaten als im Ersten. Die Gründe hierfür sowie die damit zusammenhängenden Diskurse sollen in diesem Projekt untersucht werden. (Die beiden Teilprojekte werden im Folgenden getrennt voneinander skizziert, um die jeweilige Gewichtung innerhalb des Teilprojekts 6 zu verdeutlichen: Teilprojekt A, das die britischen und kanadischen Streitkräfte untersucht und für das eine Postdoc-Stelle vorgesehen ist, wird hier zuerst skizziert. Teilprojekt B, dass sich im Rahmen eines Dissertationsprojektes mit den südafrikanischen Streitkräften befasst, folgt danach).
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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