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Bedingungen des Erwerbs von Handlungswissen zum Lösen technischer Probleme
Antragstellerinnen
Dr. Carolin Hahnel; Professorin Dr. Jennifer Stemmann
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456978965
Fortschritte im Bereich der Mikroelektronik gehen mit neuen Produktinnovationen einher (z. B. Smart Home Systeme), die zu Änderungen in der Mensch-Technik-Interaktion führen. Störungen in dieser Interaktion sind problematisch. Sie können einerseits auf Systemfaktoren zurückgehen, die im Rahmen von Usability-Studien beforscht werden (z. B. Gestaltung von Benutzungsoberflächen), aber andererseits auch auf individuelle Einflüsse (z. B. fehlendes Bedienungswissen). Der Aufbau von angemessenen Bedienungswissen kann herausfordernd sein und wird durch die zunehmende Produktvielfalt, kürzer werdende Produktlebenszyklen und die steigende Produktkomplexität erschwert. Im unserem Forschungsvorhaben rückt diese bildungswissenschaftliche Perspektive in den Fokus. Die Bedienung eines technischen Geräts wird hierbei als Problemlöseprozess angesehen (technisches Problemlösen): Personen versuchen durch Interaktionen mit einem Gerät einen aktuellen Ausgangszustand in einen gewünschten Zielzustand zu überführen. Dabei treten Barrieren auf, die eine Überführung erschweren und die Personen nicht durch Routinehandlungen lösen können. Das Forschungsvorhaben widmet sich den Bedingungen und Formen des Erwerbs von Bedienungswissen, um solche Barrieren zu bewältigen. Im Kern wird die Rolle individueller kognitiver und motivationaler Merkmale sowie Systemfaktoren untersucht, die einen kompetenten Umgang mit digitalisierter Technik begünstigen oder erschweren können. Mit Hilfe eines bestehenden computerbasierten Tests zur Erfassung des technischen Problemlösens, mit dem sich Interaktionsdaten (z. B. Mausklicks) aufzeichnen lassen, werden Präferenzen und Prozesse beim Erwerb von Bedienungswissen und beim zielgerichteten Steuern eines technischen Geräts untersucht. Dabei werden technische Alltagssysteme aus den Bereichen Haustechnik, Haushaltstechnik und Informations- und Kommunikationstechnik (z. B. Heizungssteuerung, Spülmaschine, Internetrouter) betrachtet. Der verwendete computerbasierte Test wird weiterentwickelt (z. B. um Bedienungsanleitungen ergänzt) und in Studie 1 an einer allgemeinen Erwachsenenstichprobe kalibriert. In Studie 2 werden neben der Leistung beim technischen Problemlösen auch kognitive und motivationale Merkmale von Personen erfasst (d .h. Intelligenz, Lesefähigkeiten, technisches Selbstkonzept). Auf Grundlage der erhobenen Daten wird den Fragen nachgegangen, (a) ob Personen eine Form des Wissenserwerbs präferieren oder unterschiedliche Formen kombinieren (z. B. Entdecken einer Funktion durch Systemexploration mit Nachlesen in der Bedienungsanleitung), (b) unter welchen Bedingungen Personen auf eine bestimmte Methode zurückgreifen (z. B. Eignen sich Personen mit einem geringen technikbezogenen Selbstkonzept Wissen eher anhand von Bedienungsanleitungen an?) und (c) auf welche Personenmerkmale, Strategien des Wissenserwerbs und Aspekte des erworbenen Wissens ein erfolgreicher Umgang mit technischen Alltagsgeräten zurückgeführt werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen