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GRK 2783: Neuromodulation motorischer und kognitiver Funktionen im gesunden und kranken Gehirn
Fachliche Zuordnung
Psychologie
Neurowissenschaften
Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456732630
Die steigende Lebenserwartung führt zu einem stetigen Anstieg neurologischer Erkrankungen. Daraus resultierende Schädigungen des Zentralnervensystems gehen oft mit kognitiven und motorischen Beeinträchtigungen einher. Trotz verbesserter Behandlungsansätze bleiben bei vielen Patienten funktionelle Beeinträchtigungen bestehen. Verfahren der nichtinvasiven Neuromodulation haben zur Förderung der Funktionserholung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dennoch bleiben bei diesen vielversprechenden Ansätzen eine Reihe von Herausforderungen. Zum einen die hohe interindividuelle Variabilität, zum anderen sind die neuronalen Mechanismen, die mit einer Funktionserholung einhergehen, immer noch nicht gut untersucht. Mit dem Graduiertenkolleg (GRK) soll eine transdisziplinäre Forschungsumgebung geschaffen werden, die die Innovation in der Neuromodulation vorantreibt und den Weg für eine patientenzentrierte Rehabilitation ebnet. Wirksamkeit und Mechanismen neuromodulatorischer Verfahren werden in drei Bereichen untersucht: i) elektrische/ magnetische Modulation, ii) neurochemische Modulation und iii) Neurofeedback. Wir werden uns auf motorische Leistungen und Interferenzkontrolle, die oft gemeinsam bei Schlaganfall- und Parkinsonpatienten betroffen sind, fokussieren. Der Zugang zu modernen bildgebenden Methoden ermöglicht es den Promovierenden, die Effekte der neuromodulatorischen Intervention umfassend anhand neuronaler Maße aus funktioneller Kernspintomographie und Elektroenzephalographie zu ergründen. Das Forschungsprogramm wird darüber hinaus neue Entwicklungen der Biomedizintechnik, wie die mobile Messung der Hirnaktivität und Methoden des „Experience Samplings“ einbeziehen, um die Effekte der Neuromodulation auch im Alltag zu erfassen. Durch die Kooperation mit Rehakliniken soll die Translation gefördert werden. Das Ausbildungsprogramm baut auf der langjährigen Erfahrung mit strukturierten Promotionsprogrammen und englischsprachigen Studiengängen an der UOL auf. Ein breites Kurs- und Themenangebot unterstützt die Ausbildung der Promovierenden, die aus verschiedenen Fachbereichen, wie der Neuropsychologie, den klinischen Neurowissenschaften oder der Biomedizintechnik kommen. Den Promovierenden wird ein attraktives internationales Forschungsnetzwerk geboten und eine engmaschige Unterstützung auf dem Weg zur frühen wissenschaftlichen Selbständigkeit. Damit möchten wir dazu beitragen, die nächste Generation wissenschaftlich gut ausgebildeter Führungskräfte für die Forschung und die klinische Versorgung hervorzubringen. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besitzen hervorragende, komplementäre Forschungsprofile in den Bereichen Neuromodulation, funktionelle Bildgebung, Neuropsychologie, Biomedizintechnik und Versorgungsforschung. Das GRK baut somit auf der bestehenden Exzellenz der UOL in Neurosensorik und Versorgungsforschung auf und nutzt diese um neuromodulatorische Verfahren voranzubringen und für die Rehabilitation nutzbar zu machen.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Mitantragstellende Institution
Universität zu Köln
Beteiligte Institution
Gesundheit Nord gGmbH - Klinikverbund Bremen; Rehabilitationszentrum Oldenburg GmbH
Sprecherin
Professorin Dr. Christiane M. Thiel
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Privatdozentin Dr. Anna Levke Brütt; Professor Dr. Stefan Debener; Professor Dr. Christian Grefkes-Hermann; Professor Dr.-Ing. Andreas Hein; Professor Dr. Christoph Herrmann; Professorin Dr. Andrea Hildebrandt; Professor Dr. Helmut Hildebrandt; Dr. Cornelia Kranczioch; Professor Dr. Jochem Rieger; Professor Dr. Karsten Witt; Dr. Jale Özyurt