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Neue Therapieansätze für die Multiple Sklerose inspiriert durch Immunmodulation in der Schwangerschaft

Antragsteller Dr. Max Kaufmann
Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung Förderung von 2021 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456055931
 
Die multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die weltweit Millionen junger Menschen betrifft. Obwohl eine Reihe von Therapieoptionen zur Verfügung steht, kann bisher keine verhindern, dass die Erkrankung letztlich voranschreitet und zu erheblichen Behinderungen führt. Es werden deshalb dringend neue Ansätze benötigt, um MS effektiver zu behandeln. Interessanterweise ist die Aktivität von Autoimmunerkrankungen, insbesondere der MS, während einer Schwangerschaft dramatisch reduziert. Ursächlich hierfür ist die Induktion von potenten Toleranzmechanismen, die über Millionen von Jahren evolutionär selektiert wurden, um den Fetus vor dem mütterlichen Immunsystem zu schützen. Die Immunmodulation während der Schwangerschaft ist deshalb ein ideales Modell, um neue Therapien für die MS abzuleiten. In dem hier vorgestellten Projekt werden wir systematisch analysieren, wie die MS während der Schwangerschaft unterdrückt wird. Dabei wird unser Fokus darauf gerichtet sein, wie eine Translation dieser Mechanismen zu neuen Medikamenten gelingen kann. Wir werden hierzu Immunzellen von MS Patientinnen und gesunden Individuen von verschiedenen Zeitpunkten vor, während und nach der Schwangerschaft mittels einer Kombination aus Einzelzell-RNA-Sequenzierung, Messung von Oberflächenproteinen, T-Zell-Rezeptor- und B-Zell-Rezeptor-Sequenzierung analysieren. An Hand der gewonnenen, hochdimensionalen Daten werden wir anschließend bestimmen, welche Zelltypen und Klonotypen den größten Beitrag zur schwangerschaftsinduzierten Unterdrückung von MS leisten. Im nächsten Schritt zielen wir darauf ab Ligand-Rezeptor-Interaktionen zu charakterisieren, die diese Effekte treiben und damit hervorragende Ziele für neue Therapeutika wären. Letztlich werden wir die aussichtsreichsten Kandidaten direkt in menschlichen Immunzellen testen, um sie zu bestätigen und nachzuweisen, dass sie medikamentös beeinflusst werden können. Zusammenfassend, verspricht dieses Projekt die Identifizierung von effizienten, natürlich vorkommenden Mechanismen der Immunmodulation, mit einer starken Wirkung auf die MS und möchte den Weg bereiten für ihre Translation in die Medikamentenentwicklung.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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