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Unterschiedliche Formen von Konflikt - Auf dem Weg zu einem integrativen Framework zur Regulation von Konflikt

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 454468927
 
Konflikte sind ein fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Sie treten bei der Verarbeitung inkongruenter Informationen auf und signalisieren die Notwendigkeit zur Handlung, um den Konflikt zu lösen. Konflikte können in verschiedenen Formen auftreten, zum Beispiel bei der Entscheidung ins Fitnessstudio zu gehen oder auf dem Sofa liegen zu bleiben (Selbstkontroll-/Zielkonflikt), bei der Einschätzung einer Person die ambivalente Charakterzüge zeigt (Einstellungskonflikt), oder bei dem Bearbeiten einer Stroop Aufgabe (Handlungskonflikt). Wie das kognitive System durch Kontrollprozesse solche Konflikte löst, ist nicht nur von theoretischem Interesse, sondern auch von hoher praktischer Relevanz (z.B. in der Gesundheitspsychologie). Es ist darum nicht überraschend, dass Forschung zu Konfliktregulation eine lange Tradition in der Psychologie hat. Während verschiedene Teilgebiete der Psychologie Konfliktregulation bisher größtenteils unabhängig voneinander untersucht haben, gab es in den letzten Jahren einen Trend zu einem mehr integrativen Zugang. Trotz des großen Potentials einer solchen theoretischen Synthese, zeigt sich bei einer genaueren Betrachtung, dass die Querverweise zwischen theoretischen und methodologischen Ansätzen bisher oft oberflächlich und pragmatischer Art sind. Basierend auf dieser Beobachtung schlagen die Autoren vor, dass der integrative Zugang zu Konfliktregulation vor zwei großen Herausforderungen steht. Erstens, die unterschiedlichen Teilgebiete bewegen sich auf unterschiedlichen Analyseebenen, welche bisher unzureichend miteinander in Verbindung gebracht wurden. Um diese vertikale Herausforderung anzugehen müssen die abstrakten Annahmen bezüglich unterschiedlicher Regulationsmechanismen auch an konkretere, messbare Mechanismen gekoppelt werden. Zweitens ist der Zusammenhang zwischen Kontrolle gemessen in Laborstudien und Kontrolle gemessen in realen Kontexten oft nur gering. Eine Erklärung für diese Diskrepanz ist, dass Konfliktregulation zu verschiedenen Zeitpunkten gemessen wird. Die horizontale Herausforderung verlangt also zu berücksichtigen, dass verschiedene Kontrollstrategien zu unterschiedlichen Zeitpunkten relevant und effektiv sind (zum Beispiel Zielsetzung, Umsetzung und Evaluation). Angesichts dieser beiden Punkte glauben wir, dass eine genauere Analyse der Konzepte, Methoden, und Prozesse nötig ist. Das Ziel des Netzwerkes ist eine solche Analyse. Dafür möchten wir gerne eine Gruppe von 14 jungen und erfolgreichen Forschern aus verschiedenen Teilgebieten zusammenbringen, die in ihrer eigenen Forschung Konfliktregulation in verschiedenen Anwendungsgebieten untersuchen. Zusammen wollen wir die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dominanter Modelle unserer Teilgebiete diskutieren, zentrale Mechanismen und Randbedingungen identifizieren und ein gemeinsames Rahmenwerk der Konfliktregulation erarbeiten, welches zur Inspiration zukünftiger Forschung dienen kann.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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