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Holozäne Landschaftsgeschichte im „Schweinert“ – eine geoarchäologische Studie im größten bronzezeitlichen Hügelgräberfeld Deutschlands

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452251818
 
Im Süden Brandenburgs liegt im Waldgebiet "Schweinert" das größte bronzezeitliche Hügelgräberfeld Deutschlands. Etwa 650 oberflächig sehr gut erhaltene Grabhügel, die der Lausitzer Kultur zugeordnet werden, sind auf einer Fläche von ca. 30 ha vorhanden. Der Bestattungsplatz liegt in der Auenlandschaft der Schwarzen Elster und wird von einem fluvialen Rinnensystem durchzogen. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen geoarchäologische Untersuchungen zur Klärung wichtiger naturräumlicher Standortfragen beitragen und die holozäne Landschaftsgeschichte rekonstruiert werden. Die Hauptfragen des Vorhabens sind: (1) In welchem Kontext holozäner Relief-, Boden- und Sedimentbildungen befindet sich das Hügelgräberfeld im Schweinert? (2) Lässt sich unser Kenntnisstand zur Nekropole durch neue archäologische Befunde erweitern? (3) Können stratigraphische Bezüge zwischen dem Schweinert und den holozänen Bildungen in seinem weiteren Umfeld hergestellt werden? Für die Beantwortung dieser Fragen wird ein geomorphologisch-bodenkundlich-sedimentologischer Ansatz genutzt, dessen zentrales Element Toposequenzen sind. Entlang dieser Toposequenzen werden die Böden und ihre Ausgangssubstrate in Schürfgruben und Bohrungen beschrieben, beprobt und genetisch klassifiziert. Parallel zu den Catenen wird eine geophysikalische Prospektion mittels ERT und GPR durchgeführt. Außerdem werden Teilflächen des "Schweinerts" geomagnetisch vermessen. Die geophysikalische Prospektion bildet die Grundlage für die Auswahl von Flächen für archäologische Grabungen. In der Zusammenschau der Befunde sollen neue Erkenntnisse zur holozänen Landschaftsgeschichte in einem der bedeutendsten bronzezeitlichen Hügelgräberfelder Mitteleuropas vorgelegt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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