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Das Format der Repräsentation von Reizintensität
Antragsteller
Professor Dr. Jürgen Heller; Professor Dr. Rolf Ulrich
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 381713393
Projekt A1 zielt auf ein tieferes Verständnis der kognitiven Repräsentation von wahrgenommener Reizintensität, die es beispielsweise ermöglicht, dass wir Reizintensitäten über Modalitäten hinweg vergleichen („cross-modal matching“) und unterscheiden können („discrimination“). Um diese Fragestellung aus einem umfassenden empirischen und theoretischen Blickwinkel zu adressieren, werden zwei psychophysische Ansätze kombiniert. Der erste Ansatz zielt auf eine gründliche Untersuchung der seit Langem formulierten Annahme, dass modalitätsübergreifende Korrespondenzen absolut sind, vermittelt durch eine amodale Repräsentation. Die Theorie der globalen Psychophysik trennt die unterliegenden Korrespondenzen von Entscheidungsprozessen die auf interne Referenzintensitäten Bezug nehmen, die von den Versuchspersonen generiert werden und die Kontextabhängigkeit modalitätsübergreifender Urteile erklären können. Diese abstrakte mathematische Theorie ist zwangsläufig agnostisch hinsichtlich den der Intensitätswahrnehmung unterliegenden physischen Mechanismen. Daher wird sie ergänzt durch einen zweiten, neurobiologisch inspirierten Ansatz, der sich aus der Reaktionszeitforschung ableitet. Dieser zweite Ansatz nimmt an, dass die Frequenz der neuralen Aktivitätsmuster in reizgenerierten Impulsfolgen gewissermaßen die kognitive Währung der wahrgenommenen Intensität ist. Beiden Ansätzen ist die Hypothese gemeinsam, dass es eine einzige Repräsentation der Reizintensität gibt, die allen Modalitäten gemeinsam ist. Daher ist die Repräsentation amodal, weil dieselbe Enkodierungsstrategie verwendet wird, unabhängig von der Modalität.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen