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FOR 5230:  Finanzmärkte und Friktionen - ein intermediärsbasierter Ansatz im Asset Pricing

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447617473
 
Das Verständnis der Struktur und Dynamik von Risikoprämien steht im Mittelpunkt des Asset Pricing. Risikoprämien schwanken erheblich, sowohl im Zeitablauf als auch über verschiedene Vermögenswerte hinweg. Ein vielversprechender Weg zur Untersuchung dieser Variation ist die Betrachtung der Vermögenspreise aus einer neuen Perspektive, die der Intermediäre. Im Unterschied zu klassischen Ansätzen, bei denen Intermediäre keine Rolle spielen, wird der Blick auf Finanzintermediäre und deren Friktionen gelenkt. Laut neuer Modelle des „Intermediary Asset Pricing“ sind solche Friktionen der Schlüssel zum Verständnis der Dynamik von Wertpapierpreisen und Renditen. Die grundlegende Idee ist wie folgt: Direkte Investitionen in Wertpapiere sind kostspielig, so dass Anleger ihr Geld an Intermediäre weitergeben. Aufgrund von Agencyproblemen, regulatorischen Beschränkungen oder Markteintrittsbarrieren investieren Intermediäre nicht nach den Präferenzen der Anleger. Infolgedessen beeinflussen Intermediationsfriktionen Vermögenspreise und führen zu einem Unterschied zwischen der privaten Bewertung aus Anlegersicht und dem Marktpreis, der sich durch den Intermediär ergibt.In der Praxis werden Investitionen in erheblichen Umfang über Intermediäre abgewickelt, und es gibt Belege dafür, dass Intermediationsfriktionen Preisbewegungen auf Märkten verursachen. Der Großteil der Literatur ist durch Krisenphänomene motiviert. Die Relevanz von Intermediären ist jedoch nicht auf solche Krisen beschränkt. Es ist daher notwendig, die allgemeine Rolle von Intermediären für die Preisbildung besser zu verstehen. Als Forschungsgruppe sind wir von der Theorie des Intermediary Asset Pricing geleitet. Wir wollen ausloten, inwieweit wir das hohe Ausmaß schwankender Preise verstehen und durch einen Paradigmenwechsel erklären können: weg von der üblichen Vorstellung, dass der Haushalt immer marginal ist, hin zu einer Intermediär-Perspektive. Sind Intermediärsfriktionen relevant für die Preisbildung, so erlauben sie größere Preisschwankungen als die üblichen Faktormodelle. Anstatt also zur umfangreichen Literatur beizutragen, die einen ganzen „Zoo“ von Faktoren hervorgebracht hat, wollen wir die wichtigsten Friktionen identifizieren und Friktionseffekte von klassischen Faktoren trennen. Wir wollen empirische Strategien, Modelle und Methoden zur Verfügung stellen und sie nutzen, um neue Erkenntnisse über die Bestimmung von Wertpapierpreisen zu gewinnen.Zur Erreichung unseres Ziels unterbreiten wir ein abgestimmtes, kohärentes und umfassendes Forschungsprogramm, das verschiedene Intermediäre, Friktionen sowie ein breites Spektrum von Wertpapieren abdeckt. Preise, Risikoprämien und deren Dynamiken sind zentrale wirtschaftliche Größen, die für Entscheidungen wie z.B. Konsum vs. Investition, Sparen zur Altersvorsorge etc. zentral sind. Unsere Ergebnisse sind daher für Investoren von ausgeprägter Bedeutung, aber auch für unternehmerische Entscheidungsfindung und die Makroökonomie als Ganzes.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Österreich

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