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GRK 2739:  KD²School – Gestaltung von adaptiven Systemen für ökonomische Entscheidungen

Fachliche Zuordnung Wirtschaftswissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 447089431
 
Ökonomische Entscheidungen werden auch im Alltag heute meistens durch IT-basierte Systeme unterstützt. Diese Systeme verkörpern zunehmend „in Code gegossene“ Institutionen und Prozesse und beeinflussen die Interaktion und das Verhalten der EntscheiderInnen maßgeblich. Genau dieses Zusammenspiel von ökonomischem Entscheidungsverhalten und Systemgestaltung ist Gegenstand der beantragten KD²School (Karlsruhe Decision and Design School) und legt die Grundlagen für eine Weiterentwicklung der aktuell häufig statischen Systeme hin zu dynamisch adaptiven Systemen. Entscheidungen liegen typischerweise in einem spezifischen Kontext vor, der sich oft im Laufe des Entscheidungsprozesses ändert. Dieser Kontext umfasst sowohl personenbezogene (z. B. Stress) als auch aufgabenbezogene Faktoren (z. B. Komplexität), sowie Umgebungsfaktoren (z. B. Anreize). Um zielgerichtete Entscheidungsunterstützung zu leisten, ist zunächst der Kontext zu erfassen und zu verstehen. Das Potenzial der so gewonnenen Daten gilt es zu nutzen, um ökonomische Institutionen und ihre IT-Realisierung so zu gestalten, dass sie sich für Menschen nutzenstiftend an den Kontext einer Entscheidungssituation anpassen und „sich selbst verbessern“. Damit erschließt die KD²School als öffentlich gefördertes und neutrales koordiniertes Programm ein Forschungsgebiet, das bisher, wenn überhaupt, vorwiegend mit gewinnorientierten (z. B. Google) oder politischen Zielen (z. B. VR China) „beforscht“ wird. Unter dem Leitthema Gestaltung adaptiver, IT-basierter Systeme zur Unterstützung ökonomischer Entscheidungen fokussiert das Forschungsprogramm (i) technische und neurowissenschaftliche Querschnittsfragen, (ii) Individualentscheidungen im Alltag, (iii) Teamentscheidungen1 in der digitalen Arbeitswelt, (iv) Gruppenentscheidungen im Bereich Online-Partizipation, sowie (v) Grenzen der Adaption. Dafür steht eine herausragende Infrastruktur in Form von fünf methodisch komplementären Laboren zur Verfügung. Ihre Vernetzung über drei Standorte hinweg wird weltweit einzigartig sein und verspricht sowohl inhaltlich als auch methodisch besonders innovative Forschung. (Post-)DoktorandInnen wird ein attraktives, interdisziplinäres Qualifizierungs- und Betreuungskonzept sowie ein internationales Netzwerk geboten, das sie in die Lage versetzt, kontextabhängige Entscheidungsprozesse zu ergründen und entsprechende adaptive Systeme zu gestalten – Kompetenzen, die sie für Wissenschaft und Praxis bestens qualifizieren.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Karlsruher Institut für Technologie
 
 

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