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Übertragungsökologie und Risikofaktoren für zystische Echinokokkose im subsaharischen Afrika

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Peter Kern; Professorin Dr. Ute Mackenstedt, seit 9/2023
Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444708621
 
Das subsaharische Afrika gehört zu den am meisten von zystischer Echinokokkose (ZE) betroffenen Regionen. Nach Jahrzehnten unzureichender Forschungsaktivität waren in den vergangenen Jahren erhebliche Erkenntnisgewinne hinsichtlich Verbreitung und Häufigkeit der verschiedenen Echinococcus-Arten zu verzeichnen. Afrika beginnt sich als der Kontinent mit der höchsten Diversität von ZE-Erregern und der höchsten Komplexität der Übertragungszyklen abzuzeichnen. Allerdings besteht noch weitgehende Unklarheit über Faktoren, die über Präsenz und Häufigkeit der Erreger bestimmen. Dies ist relevant für die ZE des Menschen, da verschiedene Echinococcus spp. sehr verschieden zur Krankheitsbürde beitragen. Es ist daher wichtig, die Voraussetzungen zu kennen, die die Persistenz von besonders humanpathogenen Erregern (vor allem E. granulosus s.s.) ermöglichen und entsprechende Vorhersagemodelle zu erarbeiten.Wir schlagen vor, Arbeiten zur Ökologie der Echinococcus-Übertragung in sieben Gebieten in Kenia, Äthiopien, Sambia, Namibia und Ghana durchzuführen, wo durch Vorarbeiten des Konsortiums bereits grundlegende Erkenntnisse zum Vorkommen verschiedener Echinococcus spp. bestehen. Diese sind repräsentativ für größere Regionen und weisen deutliche Unterschiede hinsichtlich ZE-Häufigkeit, Wirtstierspektrum, klimatischen und anderen Umweltfaktoren, sowie ökonomischen Standards und Formen der Nutztierhaltung auf. In jedem Gebiet werden quantitativ Daten erhoben u.a. zum Befall von Mensch, Nutz- und Wildtierarten mit verschiedenen Arten und Genotypen von Echinococcus, mit deren Hilfe großräumige Vorhersagemodelle entwickelt werden. Zusätzlich werden die Daten genutzt, um präzisere Schätzungen der gesundheitspolitischen und ökonomischen Konsequenzen von ZE in einzelnen afrikanischen Ländern zu erarbeiten. Weiterhin werden Kontakte zu Arbeitsgruppen in solchen Ländern gesucht, aus denen keine belastbaren (oder aktuellen) Daten zur ZE existieren (z.B. in West- und Zentralafrika) und explorative Studien durchgeführt.Zur Stärkung von Forschungskompetenzen in Afrika wurden vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten für junge Wissenschaftler konzipiert (in Epidemiologie, Molekularbiologie, Ultrasonographie, Wildbiologie u.a.). Als wichtige Komponente werden bestehende Labors der Konsortiumsmitglieder auf international wettbewerbsfähiges Niveau ertüchtigt. Schwerpunkt ist die Etablierung inner-afrikanischer Kompetenz-Netzwerke, um die Abhängigkeit afrikanischer Forscher von europäischen Partnern bei Weiterbildung und Qualitätskontrolle zu reduzieren.Zudem wurden international führende Experten zu Epidemiologie, Transmissions-Ökologie, wirtschaftlichen Aspekten und klinischer Diagnostik in das Konsortium integriert, die auch im Hinblick auf andere Infektionserreger als Kooperationspartner für die afrikanischen Konsortiumsmitglieder zur Verfügung stehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Äthiopien, Frankreich, Ghana, Italien, Kenia, Namibia, Sambia, Schweiz
Mitverantwortlich(e) Privatdozentin Dr. Beate Grüner
Ehemaliger Antragsteller Dr. Thomas Romig, bis 9/2023
 
 

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