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Lautmuster und linguistische Strukturen am Transition-Space im Gespräch

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444631148
 
Interaktion ist für das soziale Verhalten grundlegend. Sprachliche Interaktion ist eine der wichtigsten Formen sozialen Verhaltens und Turn-Taking ist ein wesentlicher Bestandteil der sprachlichen Interaktion. Die menschliche Interaktion ist insofern einzigartig, als sie die Sprache als Medium einsetzt - in den verschiedensten Situationen aber vor allem im alltäglichen Gespräch. Das Gespräch wirkt für uns selbstverständlich, hat aber eine komplexe systematische Organisation und die an Gesprächen teilnehmenden Personen können schnell zu sprechen beginnen, wenn andere Sprecher aufhören--so schnell, dass die kognitiven Fähigkeiten des Menschen diese Geschwindigkeit nicht erreichen können, es sei denn, die Menschen können Vorhersagen darüber treffen, wann und wie die Turns anderer Menschen enden werden. In der vorgeschlagenen Untersuchung wird untersucht, zu welchen Zeitpunkten diese Vorhersagen relevant werden, das heißt, wenn wann ein möglicher „Turn-Transition-Space“ während eines bestimmten Sprechers entsteht und welche Arten von sprachlichen Informationen der Hörer verwendet, um solche vorhersagen zu treffen. Im Besonderen konzentrieren wir uns auf die prosodische Variation: mit welchen Lauteigenschaften wie Lautheit oder Geschwindigkeit oder mit welchen Arten von melodischen Mustern, Wörtern oder Sätzen können Vorhersagen produziert werden? Der erste Teil des Projekts untersucht die prosodische Variation von Audioaufnahmen von Gesprächen und untersucht verschiedene Stellen, an denenTransition-Space-Vorhersagen beginnen könnten und vergleicht die Ergebnisse in Deutsch und Schwedisch. Im zweiten Teil werden diese Ergebnisse in Experimenten zur Wahrnehmung getestet, indemuntersucht wird, wie die Personen, die Konversationen hören, auf verschiedene Arten von Lautmustern reagieren und insbesondere, wie Hörer aus verschiedenen Sprachen ähnliche Lautmuster interpretieren. Die Ergebnisse des Projekts werden aufzeigen, wie verschiedene Sprachen ähnliche Kommunikationsziele erreichen und wertvolle Einblicke in Prozesse der menschlichen Wahrnehmung für Kommunikation und Interaktion geben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweden
Kooperationspartner Professor David House, Ph.D.
 
 

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