GRK 2719:  Proteasen bei Pathogen und Wirt: Ihre Bedeutung bei Entzündung und Infektion – GRK-PRO

• Fachliche Zuordnung: Mikrobiologie, Virologie und Immunologie
• Förderung: Förderung seit 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443535983

Proteasen haben wichtige Funktionen in jeder einzelnen Zelle, koordinieren die Zellen in viel- zelligen Organismen und bestimmen die Wechselwirkungen zwischen Erreger und Wirt. Im GRK-PRO wollen wir ihre Rolle bei Infektion und Entzündung verstehen. Einen Schwerpunkt bilden epidemiologisch bedeutende Infektionen durch Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae und Mycobacterium tuberculosis; alle drei sind auf der globalen Prioritätenliste An- tibiotika-resistenter Bakterien der WHO aufgeführt. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rolle von Proteasen bei primär sterilen Entzündungen: Pankreatitis, Allergie und Autoinflammation. Im GRK-PRO werden (i) extrazelluläre bakterielle Proteasen, (ii) zytoplasmatische Clp-Proteasen und das Ubiquitin-Proteasom-System sowie (iii) lysosomale Proteasen in Pankreas-Azinuszel- len und Neutrophilen untersucht. Diese Auswahl ist durch ihre Bedeutung bei ungelösten klini- schen Problemen geleitet. Es geht um entscheidende Fragen: Zelluläre Homöostase oder Zelluntergang mit Organschaden? Typ 1- oder Typ 2-Immunantwort? Immunabwehr oder Immunevasion? Eliminierung der Bakterien oder Kolonisierung, Invasion und Persistenz?Die enzymatische Aktivität von Proteasen lässt sich durch biologische und synthetische Inhibito- ren beeinflussen. Diese könnten therapeutisches Potenzial gewinnen, was die Anziehungskraft des Forschungsthemas noch steigert. Ein interdisziplinäres Team aus Grundlagenforschung und Klinik wird komplementäre Kompetenzen bündeln, um die Mechanismen besser zu verste- hen, mit denen Proteasen zelluläre und funktionelle Netzwerke beeinflussen. Diesem Team steht in Greifwald eine ausgezeichnete Infrastruktur zur Verfügung, darunter international her- ausragende Plattformen für Omics-Analysen und in vivo/ in vitro-Proteinevolutionstechnologien. Im Forschungsprogramm des GRK-PRO werden aus verschiedenen Blickwinkeln essenzielleLebensprozesse von klinischer Bedeutung und mit biotechnologischem Potenzial untersucht. Dafür werden modernste Methoden eingesetzt. Dies ist ideal für die Ausbildung exzellenter Doktoranden und Doktorandinnen sowie Postdocs in den Lebenswissenschaften und der Medi- zin. Die Projekte werden die Promovierenden begeistern, insbesondere durch die Zusammen- arbeiten an der Schnittstelle zwischen Mathematisch-Naturwissenschaftlicher und Medizini- scher Fakultät. So bietet das GRK-PRO den Absolventen und Postdocs beste Voraussetzungen für eine attraktive, anspruchsvolle Laufbahn in Wissenschaft oder Industrie.

• DFG-Verfahren: Graduiertenkollegs
• Antragstellende Institution: Universität Greifswald
• Beteiligte Institution: Friedrich-Loeffler-Institut; Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
• Sprecherin: Professorin Dr. Barbara Bröker
• beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler: Professor Dr. Ali Alexander Aghdassi; Professor Dr. Uwe T. Bornscheuer; Dr. VSN Murty Darisipudi, Ph.D.; Professorin Dr. Anca Dorhoi; Professor Dr. Jens Fielitz; Professor Dr. Sven Hammerschmidt; Dr. Silva Holtfreter; Professor Dr. Lars Kaderali; Professorin Dr. Elke Beate Krüger; Professor Dr. Michael Lammers; Professorin Dr. Ulrike Seifert; Privatdozent Dr. Matthias Sendler; Dr. Kristin Surmann, Ph.D.; Professor Dr. Uwe Völker