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Die Konzilien der Epoche Gregors VII. in Deutschland und Italien (1073-1085)

Antragstellerin Dr. Beate Schilling (†)
Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442998621
 
Das geplante Buch untersucht die 27 Provinzial-, Reichs-, Legaten- und Papstkonzilien der Epoche Gregors VII. in Deutschland und Italien und ediert die von ihnen hervorgebrachten Texte: Einladungsschreiben, Synodalprotokolle, Synodalurkunden, Dekrete und Kanones. Da über die Konzilstexte allein keine vollständige Kenntnis der behandelten Themen, der Beschlüsse und der Teilnehmer zu erreichen ist, müssen zusätzlich die historiographischen Quellen, Urkunden und Briefe, die die Synoden erwähnen, ausgewertet werden. Diese "indirekten Nachrichten" werden dem eigentlichen Editionsteil in kommentierten Auszügen vorangestellt und bilden zusammen mit diesem die Grundlage für die Einleitungen, die jeder der Synoden vorangeht. Bei zwei der päpstlichen Synoden und sechs der nichtpäpstlichen werden nur Einleitung und historiographische Quellen gegeben, da sie nur durch deren Nachrichten bezeugt sind. Der Schwerpunkt wird auf den Synoden Gregors VII. liegen, die die umfangreichste Überlieferung hervorgebracht haben und auch dadurch begünstigt sind, dass ein Großteil der Texte in das im Original erhaltene Briefregister des Papstes eingetragen wurde. Das Buch ersetzt hier die Edition, die Erich Caspar 1920-1923 in den Epistolae der Monumenta Germaniae Historica veröffentlicht hat. Der Mehrwert gegenüber dieser mustergültigen Edition liegt teils in den neuen und ausführlichen Sachkommentaren, teils in der Berücksichtigung weiterer Handschriften und der Aufnahme zusätzlicher, nicht im Register überlieferter Konzilstexte. Auch bei den nichtpäpstlichen Konzilien werden zumeist ältere, nicht oder nur spärlich kommentierte Drucke und Editionen ersetzt. Die neu edierten Texte werden durch die Einleitungen und die Abschnitte zu den historiographischen Nachrichten in ihrem historischen Kontext dargeboten und gewürdigt. Der Band orientiert sich in Konzeption und Zielsetzung an der Reihe der Concilia der Monumenta Germaniae Historica, deren letzter Band (2010) in die Epoche der frühen Reformpäpste ausgreift. Er versteht sich damit auch als ein Baustein, um die zeitliche Lücke zwischen der Concilia-Reihe der Monumenta und den Editionen Robert Somervilles zu den Konzilien Urbans II. (1972, 1996, 2011) zu füllen. Als ein Werk der Grundlagenforschung will die Edition durch die Bereitstellung und Aufbereitung verlässlicher Texte weiterführende Forschung ermöglichen und anstoßen. Anschließen könnten sich beispielsweise Forschungen zur Rolle der Konzilstexte im Register Gregors VII., zum Zustandekommen von Beschlüssen, zu den Wegen ihrer Verbreitung und der Rolle des Papstes dabei, zur Reichweite der päpstlichen Politik und zum Teilnehmerkreis.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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