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Archivische Findmittel und Quellen: Digitalisierung des Hauptnachlasses des Physiologen und Physikers Hermann von Helmholtz (1821-1894) und Retrokonversion der vorhandenen Findhilfsmittel
Antragsteller
Professor Dr. Christoph Markschies, seit 9/2021
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442874836
Die Quellenüberlieferung des Archivs der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) reicht bis in das 17. Jhdt. zurück und umfasst etwa 6.500 laufende Meter (lfm) Archivgut. Zu den Beständen zählt der Hauptnachlass des herausragenden Wissenschaftlers und Wissenschaftsorganisators des 19. Jhdts., Hermann von Helmholtz, mit einem Umfang von 5 lfm. Weitere Teilnachlässe von Helmholtz im Deutschen Museum in München und im Berliner Siemens-Archiv sind nicht umfangreicher als 0,3 lfm. Der Nachlassbestand im Akademiearchiv enthält Manuskripte und Arbeitsmaterialien von Helmholtz zur Physiologie, Pathologie, Optik, Akustik, Elektrodynamik, Thermodynamik, Physik der Erde und Erkenntnistheorie sowie seine wissenschaftliche Korrespondenz mit ca. 1.700 Briefen. Anlässlich des 200. Geburtstages von Helmholtz 2021 wird die seit Jahrzehnten anhaltende Nutzung des Nachlassbestandes erwartungsgemäß zunehmen und mit ihr der Wunsch nach einem digitalen Quellenzugang.Die Erschließung des Nachlasses begann 1956 mit der Verzeichnung der Korrespondenzakten. In der chronologisch geordneten Korrespondenzkartei wurde jeder Brief einzeln mit dem Namen des Absenders sowie dem Ort, Datum und Umfang verzeichnet. 1986 wurden die Briefe alphabetisch nach Korrespondenzpartnern geordnet und summarisch mit ihrer Anzahl sowie zeitlichen Erstreckung erfasst. Eine intensivere Erschließung der in den 70er Jahren grob verzeichneten Manuskripte und Nachlassmaterialien erfolgte ebenfalls. Den Abschluss bildete ein maschinenschriftliches Findbuch, das 2007 in die Augias-Datenbank konvertiert wurde. Dieses Findbuch konnte jedoch bisher nicht online zur Verfügung gestellt werden, so dass nur allgemeine Angaben zum Bestand auf der BBAW-Archivwebsite und in der Zentralen Datenbank Nachlässe (ZDN) des Bundesarchivs zur Verfügung stehen.Im Rahmen des DFG Projekts soll der nicht mikroverfilmte Nachlassbestand entsprechend den Praxisregeln durch eine/n Projektmitarbeiter/in vor Ort in 13 Monaten Teilzeit (20 Stunden/ Woche) digitalisiert werden. Ziel der Retrokonversion ist die Zusammenführung der Korrespondenzkartei und des Findbuchs in der Augias-Datenbank, die Überprüfung aller Verzeichnungsangaben und ggf. deren Korrektur und Ergänzung. Für die Retrokonversion und die Einbindung der ca. 28.000 Scans in die Erschließungsdatensätze beantragen wir ferner eine Projektmitarbeiterstelle für ein/e Archivar/in im gehobenen Dienst mit einer Beschäftigungsdauer von 12 Monaten Teilzeit (20 Stunden/ Woche). Projektziel wird die Publikation des Nachlasses im Internet über das Archivportal-D, das Aggregator für die Deutsche Digitale Bibliothek ist, einer eigenen Webpräsenz, sowie über den DFG-Viewer. Über die Einbringung der Metadaten in das DFG-Projekt correspSearch wird der Briefwechsel in einen größeren Brief-Kontext gestellt und über die Projektziele hinaus weitere Visualisierungsmöglichkeiten für den Briefwechsel erschlossen werden.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortliche
Markus Schnöpf; Wiebke Witzel
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Martin Grötschel, bis 9/2021