Detailseite
Projekt Druckansicht

Kommentiertes digitales Verzeichnis und Stellenindex zu den Arzneipflanzen und vegetabilischen Drogen im Corpus Galenicum

Antragsteller Dr. Maximilian Haars
Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Griechische und Lateinische Philologie
Pharmazie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442430932
 
Die Schriften des römischen Arztes Galen von Pergamon (129 – ca. 216 n. Chr.) stellen das größte aus der Antike überlieferte Corpus medizinischer Werke dar. Sie sind Grundlage des langlebigsten medizinischen Lehrgebäudes in der europäischen Geschichte. Das Ziel des interdisziplinären Projektes ist es, ein digitales Lexikon zu allen Heilpflanzen (inklusive vollständiger kommentierter Stellenbelege) im Corpus Galenicum (= CG) zu erarbeiten, um das umfangreiche und bislang schwer zugängliche medizinische Wissen Galens für die wissenschaftliche Allgemeinheit verfügbar zu machen und eine sichere terminologische Basis für zukünftige Übersetzungen galenischer Schriften bereitzustellen. Die einzelnen Lemmata (insgesamt ca. 1.500) des Lexikons bestehen u. a. aus folgenden Abschnitten: 1. begründete Identifikation des Phytonyms bei Galen, in linnéischer Nomenklatur auf Grundlage einschlägiger lexikographischer, archäobotanischer und botanischer Nachschlagewerke und Spezialliteratur (hier sind zahlreiche Modifikationen und Revisionen der Liddle-Scott-Jones Artikel nötig), 2. im CG hinterlegte Synonyme, 3. pharmakognostische Informationen (z. B. Angaben zu den verwendeten Pflanzenteilen, zur Geschmacksprüfung usw.) im CG, 4. medizinische Indikationen im CG, 5. Substitutionshinweise („quid-pro-quo“) im CG. Es werden alle Textstellen im CG (insgesamt ca 30.000; mit Nachweis der Quelle, wenn sie Exzerpte Galens aus älteren Pharmakologen betreffen) angegeben. Grundlage hierfür ist ein bereits erstellter Index, der auf umfangreichen Recherchen mit dem Thesaurus Linguae Graecae (TLG, University of Irvine) und den Indices der CMG-Ausgaben basiert. Das Forschungsprojekt wird durch die erstmalige vollständige Erfassung und Kommentierung der Vegetabilia einerseits viele neue Erkenntnisse zur galenischen Pharmakologie liefern und bietet andererseits eine Synopse zu bereits erzielten Erkenntnissen, die aber in derart weit verstreuten Publikationsorganen unterschiedlicher Disziplinen veröffentlicht wurden, dass sie bislang der Forschung nicht in adäquater Weise zur Verfügung standen. Es wird damit ein zukünftig unverzichtbares Hilfsmittel für viele unterschiedliche Disziplinen bereitgestellt, das gleichsam einen Anreiz für anschließende Forschungsprojekte schafft und den Austausch der beteiligten Disziplinen fördert. Die Publikation erfolgt als digitales Open-Access Dokument, das Verknüpfungen zu digitalisierter Sekundärliteratur und digitalen Texteditionen (z. B. Corpus medicorum graecorum) bietet und allen Forschern frei zur Verfügung gestellt wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung