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Die Erschließung und Digitalisierung koptischer Papyri (sog. K-Tafeln) im Bestand der Papyrus- und Ostrakasammlung der Universitätsbibliothek Leipzig

Antragstellerin Dr. Anne Lipp, seit 12/2022
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 441211980
 
Das Projekt zielt darauf ab, der Koptologie bisher unbekannte Primärquellen zur Verfügung zu stellen und dadurch weiterführende koptologische Forschungen zu initiieren und die Publikation von Leipziger Papyri anzuregen. In den sog. K-Tafeln werden zurzeit noch ca. 750 koptische Papyrusfragmente in 50 Glastafeln provisorisch verglast aufbewahrt. Durch das Projekt wird der bisher bekannte Bestand der Papyrus- und Ostrakasammlung um eine nennenswerte Anzahl im zweistelligen Bereich vergrößert werden.Bei der Erschließung sollen die Papyrusfragmente nach dem häufig überlieferten sahidischen Dialekt und dem wesentlich seltener belegten fajjumischen Dialekt unterschieden werden. Inhaltlich zusammengehörige Fragmente werden zusammengefasst und die Texte inhaltlich grob eingeordnet. Wenn dies möglich ist, werden zusammengehörige Fragmente „gejoint“. Der Papyrologie und genauer der Koptologie wird demzufolge sowohl in sprachhistorischer wie in inhaltlicher Hinsicht neues Quellenmaterial für ihre Forschungen zur Verfügung gestellt. Mit dem Projekt kommt die Erschließung und Digitalisierung der Papyri aus der Papyrus- und Ostrakasammlung der Universitätsbibliothek Leipzig zu ihrem Abschluss. Bisher waren die koptisch beschrifteten Papyri noch nicht vollständig erschlossen und digitalisiert. Nach Abschluss des Projekts werden Metadaten und Bilder vollständig in der Datenbank Papyrusportal verfügbar sein.Die provisorischen Glastafeln werden in der Restaurierungswerkstatt der Universitätsbibliothek Leipzig mit konservatorischer Vorsicht geöffnet. Zusammengehörige Fragmente können anschließend durch die wissenschaftliche Expertise des Projektbearbeiters aneinander gefügt, d.h. „gejoint“ werden. Im Verlauf des Projekts wird die Anzahl von Fragmenten zunehmen, die einem anderen Fragment aufgrund von Materialart, zeitlicher Einordnung und textlicher bzw. inhaltlicher Einordnung zugewiesen werden können. Sämtliche Fragmente erhalten entweder einzeln oder gejoint eine neue Verglasung aus inertem Borosilikatglas. Durch diese Glasqualität wird verhindert, dass sich, wie in der Vergangenheit häufig geschehen, auf den Glasinnenseiten Natriumchloridablagerungen bilden. Bei der Verglasung wird den koptischen Papyrusfragmenten der K Tafeln erstmals eine Inventarnummer zugeteilt, wie es die in der Papyrologie übliche Verfahrensweise ist. Die Gesamtzahl von erschlossenen Papyri und Ostraka der Leipziger Sammlung, die sich bisher auf ca. 5.000 belief, wird sich nach Abschluss des Projekts auf voraussichtlich ca. 5.300 erhöhen. Die mit Inventarnummern versehenen Glastafeln werden in der Digitalisierungswerkstatt der Universitätsbibliothek digitalisiert. Durch das Rechenzentrum der Universität Leipzig werden die Digitalisate in das Papyrusportal eingebunden. Dort erfolgt auch die Langzeitarchivierung der Bilder.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Ulrich Johannes Schneider, bis 12/2022
 
 

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