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Organisieren von Kreativität unter regulatorischer Unsicherheit: Alternative Ansätze zum Immaterialgüterrecht

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 440656271
 
Kritik an dominanten Ansätzen zum rechtlichen Schutz kreativer Outputs mittels Patent- und Urheberrecht hat zur Entstehung alternativer Ansätze wie offenen Lizenzierungsmodellen geführt. Diesen alternativen Ansätze gemein ist das Ziel, kreative Rekombination durch eine Verbreiterung des Zugangs zu Wissen und Werken (im Sinne von „Public Domain“) mittels privater Regulierung zu befördern. In der Forschung zu alternativen regulatorischen Ansätzen dominieren bislang juristische und ökonomische Betrachtungen auf der Makro-Ebene. Wenig Aufmerksamkeit wurde hingegen der theoretischen und empirischen Behandlung von kreavitätsformenden Effekten alternativer Regulierungsansätze auf der Ebene organisationaler und professioneller Praktiken geschenkt. Ausgehend von einer Synthese von Praxis- und Institutionentheorien in der Management- und Organisationsforschung entwickelt das Projekt mittels einer vergleichende Analyse der Felder Pharma (Alternativen zu Patenten) und Musik (Alternativen auf Basis von bzw. zum Urheberrecht) einen auf die Mesoebene fokussierenden regulation-as-a-practice Ansatz. Das Projekt untersucht, wie organisationale Akteure alternative Regulierungsansätze verstehen, strukturieren sowie anwenden und wie sich die Organisation kreativer Prozesse in solchen Fällen von derjenigen im Kontext dominanter Regulierung von intellektuellen Eigentumsrechten unterscheidet. Mit dieser Vorgehensweise zielt die Untersuchung auf (1) eine empirische Bestandsaufnahme alternativer Regulierungsansätze, ihrer wahrgenommenen Wirkungen auf regulatorische Unsicherheit sowie ihrer enactments durch Praktiken in kreativen Prozessen, (2) eine vergleichende Analyse kreativer Praktiken und Umgangsformen mit regulatorischer Unsicherheit in dominanten und alternativen Regimen der intellektuellen Eigentumsrechte, sowie (3) die Entwicklung eines konzeptionellen Modells der Wechselwirkung zwischen regulatorischer Unsicherheit und kreativen Prozessen aus der Perspektive eines auf die Mesoebene fokussierenden regulation-as-a-practice Ansatzes. Die Ergebnisse des Projekts werden zu einem besseren theoretischen und empirischen Verständnis der Implikationen von dominanten und alternativen Regulierungsansätzen für die Erzeugung bzw. Bewältigung von regulatorischer Unsicherheit in kreativen Prozessen beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartner Professor Dr. Leonhard Dobusch
 
 

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