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Batf3+ dendritische Zellen, CD8+ T Zellen sowie verwandte Chemokine in der Tumormikroumgebung des Melanoms: Bedeutung für die Wirksamkeit von Immuntherapie

Antragsteller Dr. Robin Reschke
Fachliche Zuordnung Dermatologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439686648
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Wir wissen heute, dass Tumore mit hoher T-Zell-Infiltration besser auf Immuntherapie ansprechen. Insbesondere durch dendritische Zellen geprimte zytotoxische T Zellen sind prognostisch relevant. Durch RNA Sequenzierung von Tumorgewebe unserer Kohorte von Melanompatienten konnten wir feststellen, dass CXCL10, von den für uns interessanten Chemokinen (CXCL9-11, XCL1, CCL4), am meisten exprimiert wurde. Daraufhin haben wir ein Immunofluoreszenz-Panel entwickelt, welches sowohl Proteine (Sox10 und CD45), als auch RNA (CXCL10) darstellen konnte. In baseline Melanommetastasen wurde CXCL10 mehrheitlich von Immunzellen produziert (a.e. Makrophagen und weniger dendritische Zellen), was durch den Leukoyztenmarker CD45 quantifiziert werden konnte. Interessanterweise, wurde CXCL10 zu einem kleineren Teil auch von Melanomzellen (Sox10 positiv) gebildet, welches möglicherweise durch die Ausschüttung von IFN-γ von umliegenden T Zellen induziert wurde. CXCL10-Produktion korrelierte stark mit RNAseq Ergebnissen, aber vor allem auch Ansprechverhalten der Patienten. CXCL10 ist also für eine funktionierende T-Zell-infiltration in das Tumorgewebe und das damit zusammenhängende Ansprechen relevant. Man könnte sich eine lokale gezielte Induktion vorstellen, Eine systemische Induktion dieses wichtigen Chemokins sollte allerdings vermieden werden. CXCL10 kann außerhalb von der Tumormikroumgebung zu dysregulierten Entzündungskaskaden wie z.B. bei schwer kranken Covid-19-Patienten beitragen oder auch immunvermittelte Nebenwirkungen unter Immuntherapie verstärken. Eine solche ungewollte Produktion des T-Zell-anlockenden Chemokins konnten wir in mehreren nicht Tumorgeweben mit IF oder spatial tanscriptomics nachweisen (irAE Dermatitis, irAE Colitis). Die Qualität des mechanistischen Biomarkers wurde von der Presse aufgegriffen (https://www.uchicagomedicine.org/forefront/research-and-discoveries-articles/cxcl10-promisingmarker).

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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