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Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in Deutschland (SOGI-GER) - Interdisziplinäre Expertise vereint

Antragstellerin Dr. Mirjam Fischer
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 438552337
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zu den zentralen Befunden des Forschungsnetzwerks SOGI-GER zählen Erkenntnisse über lesbische, schwule und bisexuelle Meschen in Deutschland in den Bereichen Arbeitsmarkt und Bildung, Familienleben und Wohlbefinden und Gesundheit. Es konnte gezeigt werden, dass LSB-Personen trotz hoher Bildung auf dem Arbeitsmarkt Nachteile erfahren. Jede dritte LSB-Person hat außerdem Diskriminierung im Arbeitsleben erfahren. Auch im Bereich der Gesundheit erfahren LSB-Personen deutliche Nachteile im Vergleich mit der restlichen Bevölkerung. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass LSB-Personen besonders von Einsamkeit betroffen sind. Doppelt so viele LSB-Personen als heterosexuelle Personen fühlen sich oft einsam, obwohl diese im Schnitt mehr Kontakt mit Freund_innen haben als Heterosexuelle. Aus diesen Befunden ergibt sich ein deutlicher Handlungsauftrag an die Politik. Beispielsweise sollten Angebote innerhalb der LSBTQI*-Communities, wie Beratungsangebote, Angebote für Freizeitaktivitäten, queere Treffpunkte, kulturelle Programme und Sportvereine als sichere Orte (engl. „safe spaces“), stärker gefördert werden, auch in kleineren Gemeinden. Langfristig sollten zudem deutliche Anstrengungen zu einer queeren Antidiskriminierungspolitik vorangetrieben werden. Dazu gehört, dass Initiativen zur Förderung gesellschaftlicher Akzeptanz von LSBTQI*-Menschen, wie Trainings, Workshops und Wissensportale an Schulen. Unerwartete Ereignisse stellten unter anderen die Tatsache dar, dass nur wenige transgender Personen in den Daten verfügbar waren, wo durch sich die Forschung fast ausschließlich auf LSB-Personen begrenzte. Es gab dennoch eine parallel zum SOEP durchgeführte web-basierte Studie, welche es erlaubte auch transgender Personen zu erforschen. Das SOGI-GER Netzwerk wesentlich zum Erkenntnisgewinn über die in Deutschland lebenden LSBT-Population beigetragen, sowie zur Vernetzung interessierter Forschender auf nationaler und internationaler Ebene. Die Forschung ist in Deutschland auf großes mediales Interesse gestoßen. Über die Studie zur Arbeitsmarktsituation von LSBTQI* Menschen wurde im März 2020 in dreiundzwanzig verschiedenen Newsoutlets berichtet. Projektmitglieder wurden zu Podcasts eingeladen (z.B.: Spotify podcast WISSEN WEEKLY, Deutschlandfunk Nova). Die Studie zur Gesundheit von LSBTQI* Menschen in Deutschland lag auf dem dritten Platz der weitreichendsten DIW-Wochenberichte im Jahr 2021 mit 7,750 Downloads.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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