Detailseite
Patientenmobilität bei atypischem Parkinson: physiotherapeutische Effekte
Antragsteller
Professor Dr. Bjoern Eskofier; Privatdozent Dr. Heiko Gaßner, seit 7/2021
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 438496663
Mobilität bei atypischem Parkinsonsyndromen: Auswirkungen der PhysiotherapieWeiterer Forschungskontext / theoretischer RahmenParkinson typische Gangstörungen und eingeschränkte Mobilität sind zentrale Symptome von Morbus Parkinson (PD) und atypischen Parkinson Syndromen (APD), einschließlich Multisystematrophie (MSA) und Progressiver Supranukleärer Blickparese (PSP). Diese Einschränkungen kennzeichnen den Übergang zu Behinderung und erhöhter Sterblichkeit. Während in mehreren randomisierten kontrollierten Studien die Wirksamkeit von gangspezifischen physiotherapeutischen Interventionen für PD untersucht wurde, ist dieser Bereich für Patienten mit APD bislang weitgehend unerforscht. Die Ergebnisse unserer Pilotstudie zur Untersuchung der Wirksamkeit eines Physiotherapieprogramms bei APD zeigten Verbesserungen der Gangparameter, die sich in der sensor-basierten Ganganalyse im Labor widerspiegeln. Die derzeitigen Fortschritte bei der Entwicklung tragbarer sensorgestützter Technologien lassen sich nun auch unter unbeaufsichtigten Fernbedingungen (Home-Monitoring) klinisch anwenden.Hypothesen / Forschungsfragen / ZieleIn dieser randomisierten, kontrollierten Studie erwarten wir eine erhöhte Verbesserung der Gangleistung und -mobilität bei PD- und APD-PatientInnen durch spezifische Gangtherapie im Vergleich zu Standard-Physiotherapie. Insbesondere wollen wir untersuchen, ob:1) Gangtherapie im Vergleich zu Standard-Physiotherapie und entsprechendem Heimtraining die Gangparameter im Labor und zu Hause verbessern, die körperliche Aktivität steigern und die klinische Bewertungsskala bei PD- und APD-PatientInnen verbessern können.2) PD-, MSA- und PSP-PatientInnen sich in ihrem Ansprechen auf gangfokussierte im Vergleich zu Standard-Physiotherapie und Heimübungen unterscheiden. Die Analyse wird durch laborbasierte und Heim-basierte Gangparameter, körperliche Aktivität und klinische Bewertungsskalen durchgeführt.Ansatz / MethodenDie Studie wird multizentrisch, randomisiert, doppelblind und kontrolliert durchgeführt. Die Intervention besteht aus einer stationären, auf das Gangbild ausgerichteten Physiotherapie, gefolgt von einem unbeaufsichtigten, auf das Gangbild ausgerichteten Heimtraining. Die Kontrollgruppe erhält eine Standard-Physiotherapie/ ein Standard-Heimtraining, das die Parkinson-Symptome behandelt, ohne sich auf das Gangbild zu konzentrieren. Die Ganganalyse im Labor wird von Schuh-Sensoren durchgeführt, um objektive Gangparameter (z. B. Ganggeschwindigkeit, Schrittlänge usw.) abzurufen. Die Überwachung zu Hause erfolgt mit ähnlichen Schuhsensoren und einem Sensor in der unteren Rückenposition, wodurch Routinetätigkeiten wie Sitzen, Liegen, Stehen und Gehen analysiert werden können.Originalität / InnovationDie Verbesserung von Gangstörungen bei PD- und APD-PatientInnen durch gangfokussierte PT- und Heimübungen erhöht die Unabhängigkeit der PatientInnen und verhindert das Risiko von Stürzen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich, Schweiz
Partnerorganisation
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Kooperationspartner
Professor Dr. Kamiar Aminian; Dr. David Benninger; Professor Dr. Gregor Wenning
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Jochen Klucken, bis 6/2021