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Cortisolbestimmung im Haar: Weitere Validierung und Anwendung in Studien diverser klinischer Stichproben
Antragsteller
Professor Dr. Clemens Kirschbaum
Fachliche Zuordnung
Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
Förderung
Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 43762358
Cortisol ist ein bedeutendes Stresshormon, das ein enormes Interesse in der Biologischen Psychologie und anderen Disziplinen genießt. Bis vor kurzem wurden Cortisolanalysen ausschließlich anhand von Blut-, Speichel-, oder Urinproben beim Mensch vorgenommen, welche Zeitabschnitte von Minuten (Blut und Speichel) bis Stunden (Urin) abdecken. Mit der jüngst eingeführten Methode der Haarsegmentanalyse wurde ein neues Zeitfenster aufgestoßen. Neueste Studien zeigen, dass (a) physiologische Cortisolspiegel relativ einfach im menschlichen Haar nachweisbar sind, (b) Haarcortisolspiegel u.a. stress-bedingte Veränderungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse widerspiegeln können, (c) die Veränderungen retrospektiv über die vergangenen 6 Monate im Haar nachvollziehbar sind, und (d) die natürliche Haarfarbe dabei keinen Einfluss auf die Cortisolspiegel im Haar zu haben scheint. Damit die Haarcortisolmessung als valides Instrument zur Beantwortung von Forschungsfragen, die mit den etablierten Methoden nicht zu beantworten sind, akzeptiert werden kann, müssen bisher ungeklärte methodologische Aspekte dringend aufgeklärt werden. Das vorliegende Forschungsvorhaben will daher erstmalig (i) mögliche Störvariablen systematisch untersuchen, (ii) eine Validierung von Haarcortisolwerten anhand von wiederholten Urincortisolwerten durchführen, und (iii) die Nützlichkeit der Methode durch Untersuchungen verschiedener klinischer Stichproben mit bekannter HPA-Achsen Dysfunktion demonstrieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Lucia Dettenborn-Betz