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Die papyrologische Publikations-Plattform (P3): innovativer Datenaustausch

Antragsteller Dr. Jochen Apel, seit 11/2023; Dr. Rodney Ast
Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437521971
 
Die „Papyrological Publication Platform (P3)“ ist ein Projekt des Instituts für Papyrologie und der Universitätsbibliothek Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Duke University. Es verfolgt zwei Ziele: Zum einen soll eine Brücke zwischen elektronischen papyrologischen Datenbeständen und wissenschaftlichem Publizieren – zwei Welten, die traditionell bislang getrennt waren – geschlagen werden. Zum anderen soll das erste E-Journal in der Papyrologie hinsichtlich einer Reihe von Datenverarbeitungsmethoden wie verlinkten offenen Daten, robuster Zitierbarkeit, maschinellem Lernen oder einer dynamischer Benutzeroberfläche unterstützt werden. Seit 2019 wurde ein halbautomatischen Datenkonvertierungsdienst für Ausgaben griechischer, lateinischer und koptischer Papyri entwickelt und implementiert. Dieses Tool wandelt in Word geschriebene Artikel in XML um, die online im E-Journal und in Datenrepositorien wie papyri.info veröffentlicht werden können. Parallel zu dieser Entwicklung wurde die halbjährlich erscheinende Diamond Open-Access-Zeitschrift „Pylon. Editions and Studies of Ancient Texts“ eingerichtet. Das Hosting übernimmt dauerhaft die UB Heidelberg im Rahmen von Propylaeum, dem FIDAltertumswissenschaften. Die Artikel werden sowohl im HTML- als auch im PDF-Format veröffentlicht, wobei beide Formate auf ein und demselben zugrunde liegenden XML basierten. Die enthaltenen neuen Editionen von Papyri werden dann über den P3-Transformationsprozess auf papyri.info übertragen. Dies ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem effizienteren Datenaustausch, da die Editionen nach der Veröffentlichung nicht manuell in papyri.info eingegeben werden müssen. Die in „Pylon“ publizierten Daten sind somit interoperabel weiterverwendbar. In der zweiten Phase soll der Anwendungsbereich von P3 auf Inschriften aus Ägypten und Papyri in demotischer, ägyptischer und arabischer Schrift erweitern, die ebenfalls in „Pylon“ und in papyri.info veröffentlicht werden sollen. Ziel ist es, ein Forschungs- und Publikationsumfeld zu schaffen, das die weiten Grenzen der modernen Papyrologie besser widerspiegelt, die sich in der Vergangenheit fast ausschließlich auf griechische Texte konzentrierte, die auf tragbarem Material, hauptsächlich Papyri und Ostraka, geschrieben wurden. Sie soll nicht nur ein breiteres Spektrum von Texten einbezogen werden, sondern auch Techniken des maschinellen Lernens, wie z. B. das Text-Bild-Alignment und automatische Übersetzungswerkzeuge, eingesetzt werden. Durch ersteres sollen neue Wege der Interaktion mit Texten und Bildern in „Pylon“ erschlossen werden, und durch letzteres soll der Zugang auch für Personen erleichtert werden, die die akzeptierten Publikationssprachen des Fachgebiets (Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch) nicht beherrschen. Am Ende des Projekts wird P3 ein neues Modell für die Veröffentlichung, Visualisierung, Konvertierung und Wiederverwendung von Forschungsergebnissen und Forschungsdaten in der Papyrologie geschaffen haben.
DFG-Verfahren Publizieren und Lizenzieren (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Beteiligte Einrichtung Duke University
Ehemaliger Antragsteller Dr. Veit Probst, bis 11/2023
 
 

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