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Eliten-Management und ethnische Konflikte in Subsahara-Afrika

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437131429
 
Ethnische Konflikte sind eine massive Bedrohung für nachhaltigen innergesellschaftlichen Frieden und die internationale Sicherheit. Als eine der Hauptursachen für den Ausbruch ethnischer Konflikte hat die Forschung ethnische Machtbeziehungen (Ethnic Power Relations) identifiziert. Diese beschreiben, ob und wie ethnische Gruppen durch Minister*innen in der Regierung vertreten sind. Ethnische Machtbeziehungen können verschiedene Formen annehmen, von der ausgewogenen Repräsentation aller relevanten ethnischen Gruppen bis hin zu ethnischen Monopolen, in denen die gesamte Regierung effektiv von einer einzelnen Gruppe kontrolliert wird. Wenn relevante ethnische Gruppen nicht angemessen politisch repräsentiert sind, entwickeln sie ein Empfinden relativer Benachteiligung. Dies führt zu einer Dynamik der Politisierung von Ethnizität wodurch letztlich die Wahrscheinlichkeit einer gewaltsamen Rebellion gegen die Staatsmacht erhöht wird.Das Forschungsprojekt zielt darauf ab die Forschung zum Einfluss von ethnischen Machtbeziehungen auf den Ausbruch von Gewaltkonflikten sowohl auf theoretischer als auch auf empirischer Ebene weiterzuentwickeln. Diesbezüglich sollen zwei zentrale Forschungsfragen beantwortet werden: (1) Warum verfolgen afrikanische Staatsoberhäupter unterschiedliche Strategien des Managements ethnischer Machtbeziehungen? (2) Wie beeinflussen diese unterschiedlichen personalpolitischen Strategien des Managements ethnischer Machtbeziehungen den Ausbruch von Gewaltkonflikten? Um diese Fragen zu beantworten, wird ein theoretisches Modell entwickelt, welches ethnische Konflikte durch strategische Interaktion und die Wechselwirkung zwischen der Bedrohungswahrnehmung und Personalpolitik der herrschenden Eliten erklärt. Die Bedrohungswahrnehmung afrikanischer Staatsoberhäupter (d. h., ihr wahrgenommenes Risiko von ethnischen Gruppen gestürzt zu werden) bestimmt ihre personalpolitische Strategie des Managements ethnischer Machtbeziehungen, welche wiederum den Ausbruch ethnischer Konflikte beeinflusst. Für die empirische Überprüfung dieser theoretischen Annahmen wird ein neuer Datensatz erstellt, der erstmalig detaillierte Informationen zur ethnischen Zugehörigkeit von Kabinettsmitgliedern in den Staaten Subsahara-Afrikas seit ihrer Unabhängigkeit (bis 2015) beinhaltet. Mit diesen Daten kann die Personalpolitik afrikanischer Staatsoberhäupter und die damit einhergehende Dynamik der Politisierung von Ethnizität detailliert abgebildet werden, um deren Einfluss auf den Ausbruch ethnischer Gewaltkonflikte zu bestimmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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