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B10: Metaphysik der Evolution: Rechtfertigung und Ontologie der Verallgemeinerten Evolutionstheorie

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288923097
 
B10: Metaphysik der Evolution: Rechtfertigung und Ontologie der Verallgemeinerten Evolutionstheorie In der verallgemeinerten Evolutionstheorie (VET) werden die drei Kernprinzipien der Evolution - Reproduktion, Variation und Selektion - von ihrer biologischen Basis losgelöst, abstrahiert und auf andere Bereiche angewandt, insbesondere auf den Bereich der Kultur im weiten Wortsinn (Sprache, Recht, Wissenschaft und Technologie mit eingeschlossen). Das vorliegende Projekt fragt nach der abduktive Rechtfertigbarkeit und nach den ontologischen Annahmen der VET und insbesondere der kulturellen Evolutionstheorie (KET) als ihrem wichtigsten Teilgebiet. Das Arbeitsprogramm des Projektes B10 gliedert sich in vier Forschungspakete (FPs). Im FP1 wird erforscht, in welchem Ausmaß sich die KET abduktiv rechtfertigen lässt als beste Erklärung von langfristigen Entwicklungsprozessen der menschlichen Kultur. Unter der Voraussetzung, dass die KET eine abduktive Rechtfertigung besitzt, besitzt auch der metaphysische Begriff der Evolution im verallgemeinerten Sinne eine abduktive Rechtfertigung zweiter Stufe. Die vereinheitlichenden dynamischen Prinzipien und ontologischen Annahmen der VET und ihre Voraussagekraft werden im FP2 untersucht und ausgearbeitet. Erworbene Informationsstrukturen oder 'Meme' sind zentral für die KET. Die Untersuchung ihrer Ontologie ist die Aufgabe von FP3, basierend auf der Leitidee, dass 'Meme' mit neuronalen Strukturen' des menschlichen Gehirns identifiziert werden können. Zwei weitere wichtige Konzepte, sowohl für die VET wie für die KET, sind die der Population und der (Quasi-) Spezies. Während der biologische Begriff der Population als Fortpflanzungsgemeinschaft für die KET zu eng und wenig brauchbar ist, wurden in der biologischen Evolutionstheorie (BET) einige allgemeinere Populationsbegriffe entwickelt. Die Untersuchung ihrer Anwendbarkeit ist die Forschungsaufgabe von FP4.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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