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Einfluß epigenetischer Mechanismen auf ein krebsassoziiertes Spleißmuster
Antragstellerin
Professorin Dr. Margarete Odenthal
Fachliche Zuordnung
Allgemeine Genetik und funktionelle Genomforschung
Pathologie
Zellbiologie
Pathologie
Zellbiologie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 433117128
Veränderungen in der Chromatinstruktur aufgrund von Histonmodifikationen sind wesentlich in der Tumorentwicklung. LSD1, eine lysinspezifische Demethylase, demethyliert die Lysine des Histon 3, nämlich Lysin 4 und Lysin 9 (H3K4, H3K9). LSD1 ist in den meisten Krebsarten, so auch in nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (NSCLC) stark überexprimiert. Unsere Vordaten zeigen, dass LSD1 nicht nur mit epigenetischen Faktoren interagiert, sondern auch mit Mediatoren des Spleißing-Prozesses. Zudem konnten wir zeigen, dass durch LSD1-Inhibierung sich das Spleißing-Muster stark verändert. Diese Daten zeigen, dass LSD1 eine wesentliche Funktion in der Veränderung des Spleiße-Musters bei onkogenen Prozessen hat. In dem vorliegenden Projekt soll die Funktion von LSD1, nicht nur die Transkription, sondern den Spleißing-Prozess zu beeinflussen untersucht werden. Hierzu werden NSCLC-Zellen (PC9 und A549), die die NSCLC relevanten KRAS- und EGFR-Mutationen zeigen, herangezogen. In diesen Zelllinien wird LSD1 durch den LSD1-Inhibitor HCI-2509 gehemmt. Zudem haben wir LSD1-Mutanten, die entweder die katalytische Domäne oder die Protein-Interaktion Domäne beeinflussen, durch die CRISPR/Cas-Technologie generiert. In diesen Zelltypen werden nach Hemmstoff- oder Mutations-mediierter LSD1-Hemmung durch die Single Molecule Real Time (SMRT) Sequenzierung, die von langen Leseweiten profitiert, die Spleiß-Isoformen untersucht. Da das Spleißen von der Transkriptionsrate abhängt, die wiederum von der Histonmodifikation beeinflusst wird, wird auch durch die LSD1-Histondemethylierung von Exon-Intron-Übergängen das Spleißen beeinflußt. Zusätzlich könnte die methylierte Histonstruktur als Bindemöglicheit für die Spleißfaktoren dienen. Diese Möglichkeiten der LSD1 Funktion wird durch Chromatin-Immunpräzipitation mit anschließender Gesamt-Genomanalyse (ChIP-Seq) untersucht. Das genomweite Histon-Methylierungsmuster von H3K4 und H3K9 wird anschließend mit dem Spleißing-Profil verglichen. Um die Mechanismen der LSD1-Interaktion mit dem Spleißing-Apparat vertiefend zu untersuchen, wird die RNA-LSD1-Bindung mit Hilfe von RNA Pull Down Experimenten verfolgt.Zusammenfassend wird das Projekt neue Hinweise zu den Mechanismen des epigenetischen Einflusses von LSD1 auf die Spleißing-Prozesse in der Karzinogenese eröffnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Maria Anokhina, Ph.D.