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Neutralisierung pathogener Antikörper zur Behandlung der NMDA Rezeptor Enzephalitis

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 415914819
 
Patienten mit einer N-Methyl-D-Aspartat receptor (NMDAR) Enzephalitis haben schnell fortschreitende neuropsychiatrische Symptome, die innerhalb von Wochen zu einem langanhaltenden Koma führen können. Eine immunsupprimierende Behandlung ist aufgrund der langen Halbwertszeit der Autoantikörper und des geringen Effekts auf die intrathekalen, Antikörper produzierenden B-Zellen oft nur verzögert effektiv. In der ersten Förderphase haben wir Fusionproteine konstruiert, die aus einem IgG Teil und dem Aminoterminalen Abschnitt (ATD) des NMDAR bestehen, und die pathogenen Effekte der Autoantikörper neutralisieren. Das erste Ziel dieses Projekts ist die Anwendbarkeit dieser Konstrukte zum Überwinden der Blut-Hirn-Schranke (BHS). Wir wollen hierzu bispezifische Fc Fusionsproteine konstruieren, die aus einem ATD Teil und einem Antikörperteil zur Überwindung der BHS bestehen. Diese Konstrukte werden initial in BHS Modellen getestet und nachfolgend werden die geeignetsten Konstrukte im Mausmodel getestet. Das zweite Ziel ist die Übertragung der bisherigen Strategie auf die Limbische Enzephalitis die durch Autoantikörper gegen Leucine-rich glioma inactivated 1 (LGI1) hervorgerufen werden. Die LGI1 Enzephalitis ist ähnlich häufig wie die NMDAR Enzephalitis, aber hier gibt es neben der ZNS-spezifischen Immunantwort auch eine generelle periphere Antikörperproduktion, die möglicherweise in besonderem Maße einer schnellen Antikörper-Neutralisierung zugänglich ist. Die weitere Erforschung des Konzepts der spezifischen Autoantikörper-Neutralisierung bietet die Chance neuartige Therapiekonzepte bei Antikörper-vermittelten ZNS Erkrankungen zu etablieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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