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Die globale kultivierte Flora, ihre Geschichte und ihr Beitrag zur invasiven Ausbreitung von Pflanzen
Antragsteller
Professor Dr. Mark van Kleunen
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 432253815
Die meisten Pflanzen, denen wir täglich in unseren Gärten und öffentlichen Grünflächen sowie als Gartenflüchtlingen in der Natur begegnen, sind gebietsfremde Pflanzenarten die ursprünglich als Nutzpflanzen (inkl. Zierpflanzen) angebaut wurden. Jedoch ist nach wie vor nicht bekannt, welche dieser Nutzpflanzen in welchem Teil der Welt angebaut werden, und inwiefern diese Pflanzen im Bezug auf spezifische Eigentschaften, Ursprungsregion und Phylogenie vorbelasted sind. Solche Informationen sind nicht nur aus historischer und kultureller Perspektive wichtig, sondern auch weil die meisten gebietsfremden Arten, die mittlerweile etabliert oder invasiv sind, sich ursprünglich aus dem Anbau heraus verbreitet haben. Aus diesem Grund ist es das Hauptziel des vorgeschlagenen Projektes, eine globale Datenbank mit regionalen Listen von Nutzpflanzenarten zu erstellen, und diese dann auf Tendenzen (Biase) der jeweiligen Nutzpflanzenflora im Bezug auf geographischen Ursprung, spezifische Eigenschaften, Phyogenie sowie in welcher Weltregion sie angebaut wird, zu untersuchen. Indem wir die neu erstellte globale Nutzpflanzendatenbank mit Daten über die Etablierung der Arten verbinden, werden wir ausserdem ermitteln inwiefern Muster und Tendenzen im gebietsfremden Nutzpflanzenanbau die Muster der etablierten gebietsfremden Arten beeinflussen. Weitere Hauptziele die wir verfolgen sind inwiefern Anbautendenzen sich im Laufe Zeit verändert haben und wie dies beeinflusst hat, welche gebietsfremden Nutzarten sich in der neuen Umbebung etabliert haben. Diese zwei Fragen werden wir mithilfe zweier einzigartiger Datensätze beantworten, einer davon enthält ca. 9000 vor 1814 in Kew Gardens (Großbritannien) eingeführte Pflanzenarten, und ein etwa 22.000 in den USA zwischen 1719 und 1939 erhältliche Arten umfassender Gartenkatalog. Das vorgeschlagene Projekt wird somit die erste globale Nutzpflanzendatenbank vorlegen, sowie wichtige Erkenntnisse liefern inwiefern Nutz- und Zierpflanzenarten und ihre Verfügbarkeit im Laufe der Zeit in Verbindung zu etablierter gebietsfremder Flora stehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen