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GRK 2638:  Normativität, Kritik, Wandel

Fachliche Zuordnung Philosophie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 430193663
 
Das Graduiertenkolleg ist einer spezifischen Struktur normativer Praktiken gewidmet, die Gegenstände der unterschiedlichen beteiligten Disziplinen verbindet: Die Praktiken der Künste, des Rechts, der Religion, der Sprache und der Moral sind davon geprägt, dass in ihnen einzelne Vollzüge immer an Standards gebunden sind, dass aber die Standards in diesen Vollzügen zugleich kritisch reflektiert und damit auf Distanz gebracht werden. Diese bemerkenswerte Charakteristik bestimmter normativer Praktiken soll im Kolleg interdisziplinär mit dem Ziel untersucht werden, die spezifische Art und Weise zu begreifen, in der kritische Reflexion ein konstitutives Moment der Dynamik entsprechender Praktiken ist. So kann der Vollzug von Standards nicht nur zur Veränderung führen, Veränderung kann etwa in der künstlerischen Praxis sogar selbst zur Norm werden. Zu diesem Untersuchungszweck soll zum einen ein Diskussionsraum gebildet werden, in dem die Kollegiat*innen ihre jeweiligen Gegenstände in einer gemeinsamen theoretischen Perspektive erschließen können. Zum anderen sollen die Kollegiat*innen im Dialog miteinander lernen, typologische Unterschiede ihrer jeweiligen Gegenstände mit Blick auf die diskutierte Struktur zu verstehen und dadurch die Eigenart ihrer Gegenstände besser zu artikulieren. So soll das Kolleg Impulse für die theoretische Weiterentwicklung der beteiligten Disziplinen bieten und damit dazu beitragen, Nachwuchs in diesen Disziplinen auszubilden. Das Kolleg richtet sich somit an Kollegiat*innen, die ein Interesse daran haben, die Gegenstände ihrer Disziplinen in einer theoretischen Perspektive zu reflektieren.Das Studienprogramm ist vom Umfang her so angelegt, dass es den Kollegiat*innen möglich ist, ihre Dissertation in drei Jahren abzuschließen. Für jede Kohorte sollen in den ersten vier Semestern vier thematische Fokussierungen verfolgt werden. Zu den Fokussierungen wird im Kolloquium des Kollegs sowie im Rahmen von Seminaren und Workshops gearbeitet. Die Kollegiat*innen bestimmen das Programm mit und laden nach ihren Interessen Gäste ein. Das dritte Jahr jeder Kohorte ist von thematischen Arbeiten im Kolleg weitgehend entlastet. Der Fokus liegt auf der Niederschrift der Dissertation. Die Postdoktorand*innen haben die Aufgabe, die Kollegiat*innen in der Entwicklung des gemeinsamen Programms und ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Arbeit zu unterstützen sowie eine Kontinuität der Arbeit über die unterschiedlichen Kohorten hinweg zu sichern.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
 
 

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