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duerer.online – Virtuelles Forschungsnetzwerk Albrecht Dürer
Antragsteller
Dr. Jochen Apel, seit 10/2023; Dr. Thomas Eser
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429483194
Albrecht Dürer und sein Werk gehören zu den bedeutendsten Gegenständen der kunsthistorischen Forschung. Der Renaissance-Künstler ist wissenschaftlich von besonderer Dignität; kein Werk eines deutschen Künstlers dieser Zeit ist so gut dokumentiert und wird so rege rezipiert wie das Dürers. Infolgedessen ist die Literatur dazu kaum zu überblicken. In den älteren Werkverzeichnissen fehlen naturgemäß neu gewonnene Erkenntnisse der Forschung. Durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen viele digitale Ressourcen, die nicht selten disparat und inkompatibel veröffentlicht werden. Masse und Vielfalt der Quellen und das ungebrochene Interesse machen Dürer zum idealen Gegenstand einer digitalen Plattform. Eine solche interoperable Infrastruktur bietet duerer.online. Vorhandene digitale Ressourcen werden eingebunden, die Anschlussfähigkeit überholter Datenformate realisiert und die Einspeisung neuer Daten gewährleistet. Im Sinne der Digital Humanities wird Wissen übersichtlich gebündelt, Verstreutes digital vereint und ein neues Forschungsinstrument angeboten. In der ersten Projektphase wurde das druckgraphische Werk erfasst, ergänzt um Werke der Rezeption. Als Datengrundlage diente neben einer TEI-gestützten Edition des schriftlichen Nachlasses, die Bestände der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg, der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung (Nürnberg) sowie ausgewählter international renommierter Sammlungen. In der zweiten Phase liegt der Fokus auf der Erschließung der unikalen Werke (Gemälde, Handzeichnungen, Aquarelle). Damit liegt das Gesamtwerk Dürers nach kunsthistorischen Richtlinien verzeichnet und semantisch verknüpft vor. Des Weiteren wird die Dokumentation unikaler Werke um kunsttechnologische Aspekte ergänzt. Die Erfassung von Werken der Dürer-Rezeption wird um zwei Bereiche – graphische Nachahmungen von Unikaten und Werke der Populärkultur – erweitert. Die eingesetzte „Wissenschaftliche KommunikationsInfrastruktur (WissKI)“ ist eine virtuelle Forschungsumgebung, die den Aufbau von Anwendungen im Bereich der Digital Humanities unter Nutzung aktueller Standards ermöglicht. Die Einordnung und Speicherung der erhobenen Daten erfolgt ontologiebasiert auf Grundlage des ISO-Standards 21127 (CIDOC-CRM) und unter Nutzung der Gemeinsamen Normdatei GND. In der zweiten Projektphase sollen die Zugänglichkeit und Auffindbarkeit der umfangreichen Informationen zu Dürers Werken verbessert und zudem Features zur Benutzerführung implementiert werden, die potenziellen Nutzer:innen nach Projektende ermöglichen sollen, vorhandene Inhalte zu kommentieren bzw. zu ergänzen. Die Projektverantwortung durch die Universitätsbibliothek Heidelberg und die Integration in den Fachinformationsdienst arthistoricum.net garantiert die Anschlussfähigkeit und Nachhaltigkeit der erarbeiteten Ergebnisse im Sinne der FAIR-Prinzipien. Die Anbindung an den sich im Aufbau befindenden NFDI4Culture-Knowledge Graph wird angestrebt.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Veit Probst, bis 10/2023