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Zur Besteuerung von Führungskräften

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 388587616
 
In der Literatur über die Besteuerung multinationaler Unternehmen wird die Rolle steuerlicher Anreize für Führungskräfte und deren Auswirkungen auf Unternehmensergebnisse weitgehend vernachlässigt. In der gegenwärtigen Projektphase analysieren wir daher die Auswirkungen einer höheren Besteuerung von Führungskräften auf ihre Leistung (und die ihrer Unternehmen), auf die Mobilität von Führungskräften, und darauf, ob sie - in Verbindung mit Repatriierungssteuern - die Allokation der für Vergütungen, Auszahlungen und Investitionen verfügbaren Mittel multinationaler Unternehmen verzerrt. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass höhere Steuern für Führungskräfte erhebliche Auswirkungen auf die Unternehmensleistung haben. In der zweiten Finanzierungsphase konzentrieren wir uns daher auf mögliche Auswirkungen auf die Beschäftigten und den Standort der Unternehmen. Insbesondere werden wir untersuchen, ob sich Änderungen in der Besteuerung von Führungskräften in i) der Gewinnverteilung innerhalb der Unternehmen, ii) der Standortentscheidung und iii) dem Ausmaß von Arbeitsrechtsverletzungen niederschlagen. Das erste Projekt ergänzt unsere Arbeit über Führungskräfte und Unternehmensleistung, indem wir im nächsten Schritt analysieren, wie sich die Besteuerung von Führungskräften auf die Gewinnverteilung innerhalb des Unternehmens auswirkt. Erstens analysieren wir, wie sich höhere Einkommensteuern auf die Verteilung der Gewinne in multinationalen Unternehmen auswirken. Zweitens untersuchen wir, wer die Last einer Unternehmenssteuererhöhung trägt, die durch die Aufhebung der Abzugsfähigkeit von leistungsabhängigen Managergehältern durch den Tax Cuts and Jobs Act verursacht wurde. Das zweite Projekt untersucht, inwieweit die Standortwahl des Unternehmenssitzes durch Unterschiede in der Besteuerung von Führungskräften beeinflusst wird. Frühere Arbeiten haben gezeigt, dass Unternehmen als Reaktion auf höhere Unternehmenssteuern den Standort ihres Hauptsitzes ändern. Die Rolle, die Führungskräfte bei der Entscheidung über den Standort des Firmensitzes spielen, ist jedoch weitgehend unbeachtet geblieben. Um zu identifizieren, ob die Besteuerung von Führungskräften eine Rolle bei der Standortentscheidung spielt, nutzen wir die Änderungen des Kapitalertrags- und Einkommensteuersatzes. Im letzten Projekt wird untersucht, wie sich die Besteuerung von Führungskräften auf die Arbeitsbedingungen im Unternehmen auswirkt. Dafür kommen insbesondere zwei Wirkungskanäle in Frage: Zum einen verringern höhere Steuern für Führungskräfte die Unternehmensleistung und senken die Kapitalinvestitionen. Zum anderen ist zu erwarten, dass höhere Steuern für Führungskräfte den Anreiz senken übermäßigen Leistungsdruck auf Arbeitnehmer auszuüben, so dass Sicherheitsstandards besser berücksichtigt werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich Professor Dr. Martin Ruf
 
 

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