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Nagetierbiodiversität in Wäldern und Parks: Verdünnungseffekte und Verstärkungseffekte auf Nagetiermikrobiome und nagetierverbreitete Krankheiten

Antragstellerin Professorin Dr. Jana Eccard
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Virologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428675001
 
Mit unseren europäischen Partnern in Frankreich, Polen, Belgien und Irland wollen wir den Zusammenhang zwischen Biodiversität und Krankheitsgefahren unter Betrachtung jahreszeitlicher und multiannueller Dynamiken untersuchen. Wir konzentrieren uns hierbei auf nagetierübertragene Krankheiten in Europäischen Laubwäldern und Parks, und wollen die Diversität der Wirte, multipler Pathogene und das Mikrobiom der Wirte simultan betrachten. Nagetiere sind wichtige Reservoirs von zoonotischer Krankheiten; Wälder und Parks sind schützenswerte und biodiverse Umwelten in denen Mensch-Wildtier-Interaktionen wahrscheinlich sind.Durch Sammlung und Beprobung der Nagetiere und umfangreiche Untersuchung der Krankheiten und des Mikrobioms können wir eine umfassende, aktuelle und öffentlich zugängliche Datenbasis der in Mittel- und Nordwest Europa zirkulierenden nagetierübertragenen Pathogene schaffen. Die Interaktion der Pathogene und Mikrobiome soll mit öko-epidemiologischen Ansätzen modelliert werden, um die Prozesse zu verstehen welche die Übertragung in Nagetierpopulationen beeinflussen. Auf den Daten basierende, mathematische Modelle werden sowohl den Einfluss räumlich-zeitlicher Skalen untersuchen als auch den Einfluss der Pathogen/Mikrobiom Interaktionen auf die Verbindung zwischen Biodiversität und Krankheiten modellieren. Auch der Einfluss von Landschaftsmaßen wie Konnektivität und Größe der Waldflächen soll modelliert werden. Ziel ist es, die Auswirkungen von Naturschutzstrategien auf die Epidemiologie von Zoonosen vorherzusagen. Auch Gesellschaftswissenschaftler sind in das Projekt eingebunden. Sie sollen die Ergebnisse der transdisziplinären Zusammenarbeit von Biologen, Pathologen und Modellierern an gesellschaftliche Akteure herantragen und sichtbar und verständlich machen. Die Ergebnisse sollen in Krankheitsprävention und -monitoring, Ausbildung und Biodiversitätsstrategien einfliessen, welche oftmals konträre Ziele verfolgen. Zusammenfassend soll das Projektes die Grundlagen schaffen welche es Naturschutzakteuren und der öffentlichen Gesundheitsvorsorge leichter machen, gemeinsame Strategien zu entwickeln um die Biodiversität zu fördern aber auch Ausbreitung zoonotischer Krankheiten zu verhindern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien, Frankreich, Irland, Polen
Mitverantwortliche Dr. Christian Imholt; Dr. Jens Jacob
 
 

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