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Die neutestamentlichen Abendmahlsüberlieferungen in der Alten Kirche

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 427267267
 
Das Projekt untersucht die Rezeption der neutestamentlichen Überlieferungen vom letzten Mahl Jesu, insbesondere die der sog. „Abendmahlsworte“ in der altkirchlichen Literatur vom 2. bis zum 4. Jh.Die leitende heuristische Annahme der Untersuchung besteht darin, dass die Alte Kirche die Abendmahlsüberlieferungen keineswegs nur mit Bezug auf die Eucharistie rezipiert hat: Nicht jeder Rekurs auf diese Texte ist funktional auf die Mahltheologie oder gar auf das Eucharistieritual ausgerichtet. Neben „eucharistischen“ Verwendungen stehen zahlreiche weitere Themen(komplexe), in denen die Mahlüberlieferungen verwendet und an die sie in unterschiedlicher Art und Weise adaptiert werden, z.B. ekklesiologische und christologische Diskurse, ethisch-paränetische Kontexte, antihäretische und apologetische Debatten u. a.: An etlichen Stellen wurde der „eucharistische“ Horizont entweder unbegründet oder nicht hinreichend differenziert vorausgesetzt, was den Blick auf die semantische Vielfalt in der altkirchlichen Rezeption der Abendmahlsüberlieferungen verstellt hat. Das Ziel des Projektes besteht deshalb zum einen darin, die Diversität der Rezeption aufzudecken und systematisch zu erfassen. Zum anderen ist auf dieser Grundlage eine Entwicklungsgeschichte der Sinnpotentiale der Abendmahlsüberlieferungen in der Alten Kirche besonders auch in deren Verhältnis zum Eucharistieritual zu schreiben. Das Projektdesign damit besteht aus zwei Aspekten:(1) Die Erschließung der Forschungsdaten erfolgt in digitalen Textcorpora mittels einer rein lexikalischen Heuristik, die das Quellenmaterial breit und zugleich zielgerichtet erfasst. Als Forschungswerkzeug zur Sammlung und systematischen Aufbereitung der Quellen dient eine digitale Datenbank, die eine effiziente Auswertung und Weiterverarbeitung mit einem rekursiven Wechselspiel zwischen Forschungsdatenerhebung und Konzeptbildung ermöglicht. Die Forschungsdatenbank soll zur Nachnutzung verfügbar bleiben.(2) Das Kernstück des Projektes bildet eine rezeptionsgeschichtliche Studie zu den Sinnpotentialen der Abendmahlsüberlieferungen in der Alten Kirche, die auf der unter (1) dargestellten, breiten Forschungsdatenerhebung fußt. Die Studie strebt eine umfassende Ausarbeitung der Sinnpotentiale und deren Erzeugung an, korreliert sie mit theologischen Diskursen in der Alten Kirche und systematisiert sie auf diese Weise. Es steht zu erwarten, dass die Rezeption eine thematische Breite abdeckt, die weit über ritual- oder dogmengeschichtliche Fragen hinausgeht und die bisher nicht in ihrer Vielschichtigkeit wahrgenommen wurde. Dabei stellt die Studie in synthetischer Perspektive die Frage nach dem theologischen Ort der Abendmahlsüberlieferung zwischen dem 2. und 4. Jh. – d. h. vor der Entstehung der Liturgien der Spätantike – und möchte so für ein zentrales Thema ein Desiderat zwischen Neuem Testament und spätantiker Mahltheologie zu schließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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