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Rolle von Interleukin-22 in der Metastasierung des Mamma- und Lungenkarzinoms

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426715005
 
Tumorzellen interagieren engmaschig mit dem Immunsystem. Dieser Vorgang beginnt bereits in den Vorstufen der Krebsentstehung. Dabei beeinflussen sich Krebs- und Immunzellen wechselseitig. Dies kann einerseits zur Kontrolle bzw. Eliminierung der Krebszellen führen oder im Gegenteil das Fortschreiten der Krebserkrankung begünstigen. Auch therapeutisch lässt sich diese Interaktion in sehr effektiver Weise nutzen: klinisch etabliert sind Antikörper die sogenannte T-Zellen enthemmen und so ihre Erkennung von Tumorzellen ermöglichen. Bedeutsam in der Interaktion von Tumor- und Immunzellen sind lösliche Faktoren, sogenannte Zytokine. Diese können sowohl pro- als auch anti-tumoral wirken. Ein wichtiges protumorales Zytokin ist Interleukin-22. Wir und andere konnten in der Vergangenheit zeigen, dass IL-22 in vielen Tumorerkrankungen inklusive des Lungen- und Brustkrebsgewebes zu finden ist. IL-22 kann direkt auf die Tumorzelle wirken und begünstigt deren Wachstum in vitro. Es ist daher nicht überraschend, dass IL-22 mit einem aggressiveren Krankheitsverlauf vergesellschaftet ist. Wir konnten vor kurzem die Regulation von IL-22 im Tumormilieu entschlüsseln und belegen, dass sogenannte T-Zellen gezielt von Tumorzellen über ein anderes Zytokin Interleukin-1 zur IL-22 angeregt werden können. Die genaue Funktion von IL-22 in vielen Tumorerkrankungen ist aber bisher nur lückenhaft verstanden und es fehlen Untersuchungen in relevanten Tumormodellen um diese zu verstehen. In bisher unveröffentlichten Arbeiten konnten wir erstmals eine selektive Rolle von IL-22 auf die Fernmetastasierung von Lungen- und Brustkrebsmodellen darstellen. IL-22 scheint direkt über die Tumorzelle, welche den IL-22-Rezeptor exprimiert zu wirken und die Aussaat in die Lunge zu fördern. Das hier beantragte Vorhaben soll nun erstmals ermöglichen anhand von genetischen Modellen sowie Bildgebungsverfahren die Funktion von IL-22 auf die Metastasierung zu entschlüsseln. Diese Erkenntnisse sollen auch in spontanen Tumormodelle erörtert werden. Der Endpunkt Metastasierung ist klinisch in so fern bedeutsam, dass die meisten Patienten an der Metastasierung versterben und nicht an ihrem Primärtumor, die meisten Arbeiten sich jedoch nur mit diesem befassen. Diese neu gewonnenen Erkenntnisse würden dazu beitragen eine therapeutische Zielstruktur zu etablieren, welche selektiv die Metastasierung beeinflusst.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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