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Materielle Bedingungen und Wohlbefinden Älterer in Deutschland und Polen: Institutionelle und regionale Variation individueller Risiken und Absicherungsmechanismen.
Antragstellerin
Professorin Dr. Martina Brandt
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426552608
Ziel unseres Projektes ist das Verständnis der Zusammenhänge zwischen materiellen Bedingungen und Wohlbefinden im Alter auf Basis der interdisziplinären Erforschung von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen Deutschland und Polen. Die soziologische und ökonomische Expertise der PIs und ihrer Kooperationspartner nutzend analysieren wir soziale Ungleichheiten über den Lebenslauf und Determinanten des Wohlbefindens im Alter in unterschiedlichen nationalen und regionalen Kontexten. In Zeiten rapider Bevölkerungsalterung, die eine Herausforderung für die meisten modernen Gesellschaften darstellt, soll unser Vorhaben dringend benötigte wissenschaftliche Evidenz hervorbringen, um das Wohlbefinden aller Bürgerinnen und Bürger bis ins hohe Alter zu sichern. Konkret werden wir verschiedene materielle Risiken in den Blick nehmen, die im Alter an Relevanz gewinnen, verschiedene Absicherungsmechanismen auf individueller und kontextueller Ebene beleuchten, und deren Auswirkungen auf individuelles Wohlbefinden analysieren. Solche Risiken umfassen Veränderungen in den Bedürfnissen, die zu zusätzlichen Ausgaben führen (z.B. Pflege) und Abwertungen materieller Ressourcen (z.B. Wohnbesitz), die im Alter nur schwer kompensiert werden können. Je nach institutionellem Kontext und regionalen Bedingungen variieren Absicherungsmöglichkeiten gegen solche Risiken deutlich, mit Auswirkungen auf die materiellen Bedingungen und das individuelle Wohlbefinden. Um diese Makro-Mikro-Zusammenhänge auf Basis institutioneller Veränderungen und Unterschiede zwischen und innerhalb der beiden Länder zu analysieren, werden wir eine einzigartige Datenquelle mit längsschnittlichen Individualinformationen des Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe in Verknüpfung mit detaillierten Regionalinformationen für Deutschland und Polen (LAU 1 & 2 Ebene) erstellen. Unsere Analysen adressieren die folgenden vier Bereiche:1) die Unterschiede zwischen Deutschland und Polen und ihren Regionen hinsichtlich materiellen Bedingungen, Wohlbefinden und deren Zusammenhang; 2) die Rolle regionaler Faktoren für die Absicherung gegen die Veränderungen materieller Bedürfnisse (v.a. Pflegebedarf) und ihre Implikationen für individuelles Wohlbefinden im Alter;3) die Bedeutung von Vermögenswerten für die individuelle Wahrnehmung von materiellen Bedingungen und deren Auswirkungen auf Wohlbefinden; sowie4) die Rolle regionaler Faktoren für die Absicherung gegen Veränderungen materieller Ressourcen (v.a. Wohnbesitz) und ihre Implikationen für individuelles Wohlbefinden im Alter.Wir erwarten vom Projekt grundlegende Beiträge zum besseren Verständnis von Wohlbefinden im höheren Alter und wollen mithilfe detaillierter Analysen internationaler und regionaler Unterschiede effektive Interventionen identifizieren, um den nötigen Umgestaltungsprozess in den untersuchten Ländern wie auch darüber hinaus zu unterstützen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen
Partnerorganisation
Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Kooperationspartner
Dr. Michal Myck