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Mobile Dörfer und dynamische Landschaften: Die Varamin-Ebene vom späten 5.Jt. bis zum frühen 3.Jt. v.Chr. TEIL 2: Ausgrabungen am Tell Begum in der Shahrizor Ebene

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424609853
 
Die zweite Phase des Projekts "Mobile Dörfer und dynamische Landschaften" untersucht die Resilienz und den Umgang mit Krisen in einer Hochlandgesellschaft in der Shahrizor-Ebene des west-zentralen Zagros-Gebirges. Im Gegensatz zum hochdynamischen Schwemmfächer der Varamin-Ebene, der im Fokus der ersten Projektphase stand, zeichnet sich die Shahrizor-Ebene durch eine stabilere Umweltsituation aus und bietet damit einen geeigneten Vergleichsfall, um Mobilitäten als Strategien der Resilienz zu untersuchen. Die Fundstätte Tell Begum, die vom Spätneolithikum bis zum Spätchalkolithikum (Mitte des 6. bis Mitte des 4. Jts. v.u.Z.) besiedelt war, steht im Mittelpunkt der geplanten Arbeiten. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass trotz des äußeren Anscheins einer langfristigen Siedlungskontinuität sowohl längerfristige Auflassungsphasen als auch kleinräumige Siedlungsverschiebungen die Geschichte der Fundstätte kennzeichnen. Diese deuten auf unterschiedliche soziokulturelle Antworten auf Krisen und deren Abwendung hin. Ein zentrales Element der Untersuchungen werden Strategien der wirtschaftlichen Mobilität sein. Wir verstehen wirtschaftliche Mobilität als Mobilitätsmuster, die mit dem Erwerb, dem Austausch und der Nutzung von Ressourcen verbunden sind und die Zirkulation von Menschen, Pflanzen, Tieren, Materialien und soziokulturellen Informationen umfassen. Wir gehen davon aus, dass die gesellschaftliche Resilienz in den Fällen größer ist, in denen die Quellen von Materialien, Informationen und sozialen Verbindungen vielfältiger sind; umgekehrt macht eine geringe Diversität Communities anfälliger für Krisen. Subsistenzressourcen (Pflanzen, Tiere und ihre Produkte), dauerhafte Materialien und Güter (z. B. Keramik, Steinwerkzeuge) sowie Kommunikationsnetze (erkennbar an stilistischen Ähnlichkeiten archäologischer Materialien) werden auf ihren Diversitätsgrad in jeder Besiedlungsphase des Ortes hin untersucht.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Susan Pollock
 
 

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