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Abgrenzung pathogener Untergruppen von Plasmazellen
Antragstellerin
Andreia Lino, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Rheumatologie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423502701
Plasmazellen (PC) haben die einzigartige Fähigkeit, Antikörper (Abs) zu produzieren, die sich als Effektoren der humoralen Immunantwort gegen Mikroben und Toxine, aber auch gegen Selbstantigene richten können und dann an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen beteiligt sind. In den letzten Jahren, wurde deutlich, dass PC mehr als nur Antikörper sekretieren. So sind z.B. bestimmte PC-Untergruppen wie Interleukin (IL)-10 positive LAG3+ PC oder IL-35+ PC, in der Lage Zytokine zu produzieren und somit auf ihre Umgebung einzuwirken. Zudem können PC direkt mit anderen Zellen interagieren und sind zum Teil auch an der Komplementaktivierung beteiligt. Somit stellen PC ein heterogenes Immunkompartiment dar, das sich aus mehreren Untergruppen zusammensetzt, die unterschiedliche Funktionen bei der Immunität und der Immunregulation erfüllen/bewirken. Diese Ergebnisse legen die Möglichkeit nahe, krankheitsspezifische PC-Untergruppen zu identifizieren, die durch bestimmte molekulare Marker identifiziert werden können, diese könnten zudem genutzt werden pathogene PC mit hoher Selektivität bei verschiedenen Autoimmunkrankheiten zu adressierend und zu eliminieren. Die translationale Forschung weist auf das Vorhandensein ähnlicher PC-Untergruppen bei Mensch und Maus hin. Ihre funktionelle Bedeutung für Gesundheit und Autoimmunität ist der Schlüssel zum Verständnis ihrer Relevanz. Daher wollen wir in diesem Projekt auf der Grundlage unserer früheren Arbeiten 1) die Untergruppen der pathogenen und immunregulatorischen PC und den Funktionstyp der PC-Untergruppen im Zusammenhang mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) zu definieren; 2) die Rolle der Mikrobiota als Treiber der PC-Expansion in SLE-Patienten zu bestimmen und 3) die selektive Beeinflussung der pathogenen PC durch pharmakologische Intervention(en) evaluieren. Das übergreifende Konzept dieser Vorschläge ist, dass es mehrere Untergruppen von PC mit entsprechenden Effektorfunktionen gibt. Einige dieser Untergruppen sind pathogen, während andere immunregulierend wirken und bei SLE expandiert bzw. reduziert sind. Die im Rahmen dieses Projekts gewonnenen Erkenntnisse können als Grundlage für neue Therapien dienen, die selektiv auf pathogene PC abzielen, während die immunregulierenden PC verschont bleiben, dies kann entweder direkt oder durch die Kontrolle bestimmter Bakterienarten erzielt werden, was zu einer Verbesserung der SLE-Ergebnisse führt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Thomas Dörner