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Eine Zukunft ohne Wald? Future-Making, Umweltwandel und sozio-ökonomische Transformationsprozesse in Ost-Kalimantan, Indonesien

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 422448541
 
Das Projekt "Eine Zukunft ohne Wald? Future-Making, Umweltwandel und sozio-ökonomische Transformationsprozesse in Ost-Kalimantan, Indonesien" betrachtet unterschiedliche Zukunftsvisionen, die gegenwärtigen Veränderungen der Waldnutzung in Indonesien zu Grunde liegen und sie in verschiedene Richtungen vorantreiben. Ausgehend vom bewaldeten Hinterland Ost-Kalimantans, untersuchen die Antragstellerin und ihr Mitarbeiter dominante Narrative und Praktiken des future-making. Empirische wie theoretische Erkenntnisse sind in mehrere Publikationen (in verschiedenen Stadien der Veröffentlichung) geflossen. Darüber hinaus wurden Vorträge gehalten, Panels und Workshops organisiert, sowie öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen durchgeführt. Als ein zentraler Einflussfaktor für die Zukunftsgestaltung hat sich die Entscheidung der indonesischen Regierung herausgestellt, den Regierungssitz von Jakarta nach Ost-Kalimantan zu verlegen. Nach Verzögerungen durch die Covid-19-Pandemie nehmen Bauaktivitäten sowie Diskussionen und Spekulationen um die neue Hauptstadt aktuell Fahrt auf. Die Stadt, die als smarte, grüne, high-tech Metropole imaginiert wird, beginnt eine große Wirkmacht zu entfalten. Mega-Infrastrukturprojekte laufen an, während Landspekulationen und Proteste von Umweltschützer*innen gegen die erwarteten negativen ökologischen Folgen die vielfältigen Hoffnungen und Sorgen der Bevölkerung reflektieren. Ziel des Fortsetzungsprojektes ist es, zu verstehen welche Dynamiken die Hauptstadtverlegung in Ost-Kalimantan auslöst und wie damit verbundene Hoffnungen, Ängste und Erwartungen soziale, ökonomische und ökologische Transformationsprozesse beeinflussen. Welche Narrative, Gerüchte und Bilder sind im Umlauf? Wie manifestiert sich die neue Hauptstadt (z.B. durch Infrastrukturprojekte) bereits jetzt im Leben unterschiedlicher Personen(gruppen)? Welche Auswirkungen hat sie auf zukünftige Waldnutzung in ihrer unmittelbaren Umgebung (z.B. durch Rodungen und Straßenbau) und im Hinterland (z.B. durch die zunehmende Extraktion natürlicher Ressourcen oder Dammbauten zur Stromversorgung)? Der Mitarbeiter fokussiert dabei auf Prozesse des future-making im Hinterland, die Antragstellerin untersucht die von der Hauptstadt ausgelösten Dynamiken vorranging auf Provinz- und nationaler Ebene. Das Projekt betrachtet soziale, ökonomische und ökologische Transformationen als Manifestationen von future-making und stellt dabei die Hoffnungen, Ängste und Erwartungen von lokalen Akteur*innen ins Zentrum des Interesses. Mit dieser Herangehensweise geht das Projekt über bisher durchgeführte ethnologische Forschungen zu Transformationsprozessen in Indonesien hinaus und liefert neue inhaltliche und theoretische Erkenntnisse. Es leistet einen Beitrag zum neu entstehenden Feld der ethnologischen Zukunftsforschung und bereichert Debatten über Entwaldung, die Auswirkungen von Mega-Infrastrukturprojekten im ländlichen Raum und den Wunsch nach „grüner“ Entwicklung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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