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GRK 1456:  Formwandel der Bürgergesellschaft. Japan und Deutschland im Vergleich

Fachliche Zuordnung Geschichtswissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 42226393
 
Das Graduiertenkolleg geht der Leitfrage nach, wie sich unterschiedliche bzw. analoge Strukturen und Handlungsmuster einer Bürgergesellschaft in Deutschland und Japan herausgebildet haben. Es untersucht, unter welchen historischen, kulturellen und politischen Voraussetzungen sich in beiden Staaten die Bürgergesellschaft als normatives Ziel und als soziale Praxis entwickelt hat.
Die Zusammenführung von Deutschland und Japan unter dem konzeptionellen Dach "Bürgergesellschaft" verspricht neue Erkenntnisse, da beide Länder einerseits in ihrer historischen Entwicklung weitreichende Parallelitäten aufweisen, andererseits zu grundlegend unterschiedlichen Kulturkreisen gehören, ohne eine (post)koloniale Überformung der gesellschaftlichen Entwicklungen in Rechnung stellen zu müssen. Ziel ist es, durch die Zusammenführung von japanischen und deutschen Sozialwissenschaftler/innen und Historiker/innen innovative Studien zur Bürgergesellschaft in Deutschland und Japan in intensiver binationaler Kooperation anzustoßen und gemeinsam zu betreuen. Die Bearbeitung der Fragestellung erfolgt dabei in fünf Forschungsteilbereichen:
(1) Begriffsgeschichte;
(2) Akteure und Selbstorganisation;
(3) Bürger-Staat-Beziehungen;
(4) Zivilgesellschaft in transnationalen Bezügen;
(5) Gegenentwürfe zur Bürgergesellschaft.
Das Studienprogramm umfasst obligatorische Oberseminare und Kolloquien an beiden Universitäten sowie zweimal pro Jahr binationale Workshops und Akademien in Tokio und Halle. Individuelle Forschungsaufenthalte von Kollegiat/innen an der Partneruniversität dienen Materialrecherchen, empirischen Erhebungen und Konsultationen mit Expert/innen vor Ort. Als innovative Erträge des deutsch-japanischen Graduiertenkollegs werden erwartet:
(1) Beitrag zur Internationalisierung der Forschung zur Bürgergesellschaft;
(2) Systematische Überprüfung europäischer Theoriekonzepte an einem außereuropäischen Fallbeispiel;
(3) Qualifizierung zu transdisziplinärer Forschungskooperation;
(4) Erprobung neuer Formen der internationalen Betreuung/Ausbildung von Doktoranden;
(5) Einübung von interkulturellen Fähigkeiten in unterschiedlichen Wissenschaftskulturen.
DFG-Verfahren Internationale Graduiertenkollegs
Internationaler Bezug Japan
Antragstellende Institution Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
IGK-Partnerinstitution The University of Tokyo
Sprecher (IGK-Partner) Professor Dr. Yûji Ishida
 
 

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