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Koordinationsfonds
Antragsteller
Professor Dr. Rainer Rupprecht
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Augenheilkunde
Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Pharmakologie
Augenheilkunde
Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Pharmakologie
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 403161218
TSPO moduliert viele Funktionen wie Cholesteroltransport, Steroidsynthese und mitochondriale Bioenergetik. TSPO spielt eine Rolle bei Neurodegeneration, Neoplasie, Inflammation sowie bei Stress und Angst. Diese interdisziplinäre Forschungsgruppe aus Wissenschaftlern der Universität Regensburg, der LMU München und des DZNE Göttingen hat zum Ziel, Physiologe und Pathophysiologe von TSPO im Nervensystem zu charakterisieren und TSPO als diagnostische und therapeutische Zielstruktur zu beschreiben. Sie ist in drei Bereiche unterteilt. Bereich A beschäftigt sich mit TSPO PET bei Gliomen sowie Gewebecharakterisierung, Bereich B widmet sich der Struktur und Funktion des TSPO Moleküls, während Bereich C das therapeutische Potential von TSPO Liganden untersucht. Während der ersten Förderperiode konnten wir im Bereich A zeigen, dass TSPO PET eine prognostische Bedeutung für Gliompatienten hat und dass sowohl Tumor- als auch Mikrogliazellen zum TSPO PET Signal beitragen. Ferner fanden wir, dass TSPO die Immunantwort gegen Gliome abschwächt. Im Bereich B identifizierten wir Spektren für humanes TSPO und konnten zeigen, dass die TSPO Expression eine Vielzahl mitochondrialer Funktionen beeinflusst. Im Bereich C beschrieben wir neuroprotektive Effekte von TSPO Liganden in sensorischen und Motoneuronen sowie protektive Effekte bei retinaler Schädigung. Ferner konnten wir zeigen, dass kognitive Beeinträchtigung durch Benzodiazepine sowie der Verlust von dendritischen Fortsätzen über TSPO vermittelt wird. Die anxiolytischen Effekte von TSPO Liganden in Tiermodellen für Angst und Stress waren geschlechtsspezifisch. In einer klinischen Studie an Probanden fanden wir eine differentielle Modulation neuronaler Netzwerke durch TSPO Liganden im Vergleich zu Benzodiazepinen in einem Angst- und Stressparadigma. Während der zweiten Förderperiode wollen wir im Bereich A die Bedeutung von TSPO PET für die Langzeit-Prognose bei Gliompatienten aufzeigen und das TSPO PET Signal auf Einzelzellebene mittels Radiotracing analysieren. Ferner möchten wir die Eignung von TSPO als Zielstruktur für eine Immuntherapie untersuchen. Im Bereich B wollen wir die Interaktion von humanem TSPO mit diagnostischen und therapeutischen TSPO Liganden sowie die Bedeutung klinisch relevanter Polymorphismen in Bezug auf mitochondriale Funktion charakterisieren. Im Bereich C wollen wir die Bedeutung von TSPO Expression und Modulation in Bezug auf Neurodegeneration und retinale Funktion untersuchen. In translationalen Studien soll TSPO Expression und Modulation bei akutem und chronischem Stress in Bezug auf Verhalten und Neuroplastizität charakterisiert werden. In einer ersten proof of concept Studie bei Depression als stress-bezogener Erkrankung möchten wir prüfen, inwieweit TSPO Liganden rasch wirksame Antidepressiva sein könnten über Modulation von Neurosteroidsynthese und neuronalen Netzwerken. Während der zweiten Förderperiode möchten wir das klinische Potential von TSPO herausarbeiten.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen