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Zukünftige Feuer: Interaktion mit Ökosystem und Gesellschaft
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Almut Arneth, Ph.D.; Professor Dr. Thomas Hickler; Dr. Gitta Lasslop
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 420377726
Feuer ist ein wichtiger Faktor für die Ökologie und Diversität terrestrischer Ökosysteme. Es hat den Menschen auf evolutionärer Zeitskala begleitet. Der Mensch nutzt Feuer zur Flächenbewirtschaftung und –umwandlung. Feuer beeinträchtigen aber auch die Gesellschaft und die Wirtschaft: sie verschlechtern die Luftqualität, verursachen Verlust von Eigentum und Leben und bestimmen die Funktion und den ökonomischen Wert von Ökosystemen. Daher bekämpft der Mensch Feuer auch oder ändert die Landoberfläche so, dass sich Feuer weniger weit ausbreiten. Es besteht eine komplizierte Beziehung zwischen dem Menschen und Feuer, die stark von der Kultur, der Lebensgrundlage und dem ökonomischen Zustand abhängt. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Klimawandel häufigere und stärkere Brände verursachen kann. Der Mensch und eine sich ändernde Sozioökonomie können dem jedoch entgegenwirken oder die Effekte verstärken. Der Mensch wurde bisher in den meisten Studien vernachlässigt und ist unzureichend in Vegetations- und Klimamodellen repräsentiert. Vegetationsmodelle können Änderungen in Vegetation, Klima und menschlichen Faktoren berücksichtigen, um Feuerszenarien zu erstellen. Mehrere neuere Studien haben die Rolle des Menschen als Hauptunsicherheitsfaktor für Änderungen von Vegetationsfeuern identifiziert.Dieses Projekt zielt darauf ab, zu verstehen und zu quantifizieren wie der Mensch das Auftreten von Feuer beeinflusst und wie sich Änderungen auf Ökosysteme und Gesellschaft über das 21. Jahrhundert auswirken. Wir werden die damit zusammenhängenden Unsicherheiten quantifizieren, indem wir eine neuartige Datenbank zum Verhältnis zwischen Mensch und Feuer erstellen, durch die Untersuchung von Satellitendaten und die Benutzung von prozessbasierten Modellen. Unser Ansatz ist stark interdisziplinär. Finanziert durch die DFG und den FWF kombinieren Wissenschaftler aus Deutschland und Österreich ihre Expertise in Feuerökologie, Sozialökologie, Fernerkundung, Data Science und Vegetationsmodellierung, um die lokalen bis hin zu globalen Beziehungen zwischen dem Menschen, Klima, Vegetation und Feuer besser zu verstehen.Das Projekt hat die folgenden Ergebnisse zum Ziel:1) Eine Datenbank zu menschlicher Nutzung von Feuer basierend auf einer Metastudie verfügbarer Literatur und Fallstudien.2) Plausible Modellansätze für den menschlichen Einfluss auf Feuer für globale Modelle.3) Ein Ensemble an Modellsimulationen, welches die Unsicherheit zukünftiger Feuerszenarien und deren Einfluss auf Ökosysteme quantifiziert.4) Eine Quantifizierung, wie diese Änderungen zukünftiger Feuer die Gesellschaft beeinflussen.5) Eine Synthese des gewonnenen Wissens und Szenarien zukünftiger Feuernutzung.Diese Ergebnisse sind wertvoll für die zukünftige Landschaftsplanung auf regionaler Ebene und bieten auch eine bessere Grundlage für die Berücksichtigung von Feuer in zukünftigen Klimaprojektionen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Partnerorganisation
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
Kooperationspartner
Dr. Wouter Arnoud Dorigo; Professor Dr. Karlheinz Erb