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Untersuchungen zur variablen Expressivität der Faktor-V-Leiden-Mutation

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 419450023
 
Die Faktor-V-Leiden-Mutation (FVL) ist in Bevölkerungen mit kaukasischer Abstammung der häufigste bekannte thrombophile Risikofaktor. Unsere Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass nach einer Stimulation der in-vivo-Thrombinbildung mit rekombinantem aktiviertem Faktor VII (rFVIIa) FVL-Mutationsträger im Verlauf signifikant höhere Plasmaspiegel an aktiviertem Protein C (APC) aufwiesen als FVL-negative Kontrollpersonen. Gleichzeitig bestand ein signifikanter Unterschied in der APC-Antwort zwischen FVL-Mutationsträgern mit und ohne Thromboseanamnese. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Ursachen für diese Unterschiede zu identifizieren. Dazu sollen die verschiedenen die APC-Bildung regulierenden Reaktionswege, ausgehend von der Thrombinbildungskapazität über das endotheliale APC-Bildungspotenzial bis zur APC-Inaktivierungskinetik systematisch untersucht werden. Durch den unmittelbaren Vergleich der im gereinigten System und im Zellkulturmodell unter Verwendung von Patientenplasma und Patientenzellen erzielten Daten mit den zuvor in vivo erhobenen Befunden sollen interindividuelle Unterschiede in der Reaktivität des APC-Systems identifiziert werden. Gelingt es, die Ursachen für die unterschiedlichen APC-Phänotypen zu charakterisieren, wäre die Basis für die Entwicklung von Biomarkern geschaffen, mit denen die thrombophile Potenz der FVL-Mutation besser eingeschätzt werden könnte. Dies würde die Behandlung von Patienten mit einer FVL-Mutation wesentlich verbessern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Privatdozent Dr. Jens Müller
 
 

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