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Lernen aus quantifizierten episodischen Vorhersagefehlern: Einfluss individueller Faktoren auf die episodische Revision

Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397530566
 
In welchem Ausmaß und auf welche Weise können episodische Vorhersagefehler (PEs) während des Abrufs episodische Erinnerungen verändern, und welche Eigenschaften haben episodische PEs, die solche Veränderungen initiieren? Ergänzend zur ersten Förderperiode, in der wir PE qualitativ manipuliert haben, werden wir episodische PEs in persönlich bedeutsamen Episoden sozialer Interaktion quantitativ manipulieren. Wir verwenden ein mehrstufiges Rekonsolidierungsprotokoll, das fMRT während der Enkodierung und während des Abrufs von Episoden einschließt. In Exp. 1 untersuchen wir die Modifizierbarkeit reaktivierter Episoden durch PEs unterschiedlicher Stärke. Dies geschieht durch unabhängige Manipulation des Niveaus der episodischen Vorhergesagtheit und der episodischen Vorhersagbarkeit, die auf Grundlage einer Online-Rating-Studie quantifiziert werden. Wir untersuchen, ob die (Un-)Ähnlichkeit zwischen kodierten und abgerufenen Episoden durch die PE-Stärke beim Abruf quantifiziert wird, zum einen auf der Verhaltensebene durch multidimensionale Skalierung der Gedächtnisleistung, und zum anderen auf der neuronalen Ebene durch Analyse der repräsentativen Unähnlichkeit der BOLD-Antwort. Um potenziell unterschiedliche Beiträge von Hippocampus und Neokortex zu identifizieren, beziehen sich PEs entweder auf den episodischen Kern, d.h. die spezifische Abfolge von Ereignissen, die die Episode im Wesentlichen ausmachen, oder auf die episodische Oberfläche, d.h. die exakte stimulusmäßige Form der Episode. Exp. 2 erweitert den Ansatz durch die Einbeziehung idiosynkratischer Unterschiede episodischer Erwartung, die die individuelle Neigung, Episoden nach PE zu revidieren, beeinflussen könnten. Individuelle Erfahrungen und Überzeugungen der Versuchspersonen werden durch vier Moderatorvariablen erfasst, die für jede Episode deren subjektive (a) Assoziation mit einer eigenen autobiographischen Episode, (b) Emotionalität, (c) soziale Regelkonsistenz und (d) Alltagstypikalität quantifizieren. Auf dieser Basis untersuchen wir die individuellen Voraussetzungen für die modifizierende Wirkung episodischer PEs während der Szenarienkonstruktion, wobei die Variablen (a) und (b) Aspekte der autobiographischen und affektiven Vorerfahrung erfassen und die Variablen (c) und (d) Erfahrungswissen über (semantische) soziale Regeln. In Exp. 3 verwenden wir als einen spezifischen Typ von PE episodische Ergänzungen, von denen einige zusätzlich plausible Zusammenführungen zweier zuvor unabhängiger Episoden darstellen. Solche weiterführenden und überbrückenden Modifikationen sollten leichter in bestehende episodische Erinnerung zu integrieren sein, da sie die Kohärenz bestehender Erinnerungen unangetastet lassen oder sogar erhöhen und mithin leichter zu einer Revision der kodierten Episoden führen sollten. Wir untersuchen die Rating-quantifizierte Stärke von Vorhersagefehlern und ihre systematischen Auswirkungen auf Episodenähnlichkeit (prä- vs. post PE) in der BOLD-Antwort und im Verhalten.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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