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Kollaps des West-Antarktischen Eisschilds in der letzten Warmzeit - Dynamik des Antarktischen Eisschildes im letzten Interglazial und Implikationen für zukünftige Meeresspiegeländerungen.
Antragsteller
Professor Johannes Carl Roderick Sutter, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Physik und Chemie der Atmosphäre
Paläontologie
Physische Geographie
Paläontologie
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 417975849
Das großflächige Schmelzen der Antarktischen und Grönländischen Eisschilde in der letzten Warmzeit (auch Interglazial oder Sauerstoff-Isotopenstufe 5 genannt), führte zu einem Meeresspiegelanstieg von etwa 6-9 Metern. Bemerkenswerterweise vollzog sich dieser beträchtliche Anstieg des Meeresspiegels in einem globalen Klima-Regime welches dem heutigen ähnlich ist. Die mittlere globale Temperatur war etwa 0.5-1°C wärmer als zu prä-industrieller Zeit und nahezu identisch mit der heutigen mittleren Oberflächentemperatur (Turney and Jones 2010, Hoffman et al. 2017). In Anbetracht der hohen Bevölkerungsdichten in Küstennähe, würde ein Meeresspiegelanstieg um einige Meter zu einer Migration von hunderten Millionen Menschen führen (Kopp et al. 2017), mit gravierenden Folgen für die Gesellschaft. Trotz dieser Gefährdungslage ist noch immer ungeklärt, ab welchen klimatologischen Leitplanken Teile des Antarktischen und insbesondere des verwundbaren West Antarktischen Eisschildes kollabieren könnten. Um die Triebkräfte hinter dem derzeitigen Rückzug des West Antarktischen Eisschildes (Konrad et al. 2018) zu identifizieren und dessen zukünftige Entwicklung abzuschätzen, werden Eisschild Modellstudien herangezogen. Im Rahmen des Projekts WANT-ice soll die Stabilität des Antarktischen Eisschildes in der letzten Warmzeit und in der Zukunft analysiert werden. Zu diesem Zweck, wird die Dynamik des Antarktischen Eisschildes sowohl während der letzten 130.000 Jahre, als auch in den nächsten Jahrhunderten simuliert. Um Unsicherheiten in modellbasierten Meeresspiegelprojektionen zu minimieren, werden wir einen neuen modell-daten Vergleich entwickeln um Modellkonfigurationen zu identifizieren welche mit dem antarktischen Eiskernarchiv und der antarktischen Stratigraphie übereinstimmen. Dies ermöglicht uns die erste Vorhersage des zukünftigen Meeresspiegelbeitrags der Antarktis zu generieren, welche validiert ist durch das Paleo-Klima Archiv und die Stratigraphie des Antarktischen Eisschildes.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Schweiz
Gastgeber
Professor Dr. Hubertus Fischer