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CuTAWAY– Konservierungs- und Materialanalyse von archäologischem Holz

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Markus Egg; Dr. Ingrid Stelzner
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416877131
 
Das Material Holz spielt eine Schlüsselrolle in der archäologischen Forschung. Neben der vorliegenden Holzart und der Funktion eines Objektes können Aussagen über die damalige Umwelt gemacht sowie Fundschichten und Objekte datiert werden. Daher kommt der Bewahrung der Funde, die sich vor allem unter Feuchtbodenbedingungen erhalten, eine außerordentliche Bedeutung zu. Eine Vielzahl von Methoden und Konservierungsmitteln finden Einsatz bei der Erhaltung archäologischer Nasshölzer. Auf Grund der stark variierenden Resultate wurden ausgewählte Konservierungsmethoden im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz (RGZM) an ca. 800 Probehölzern in einem von der KUR (Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder) geförderten Projektes angewendet. Erstmals soll diese Sammlung anhand verschiedener Kriterien ausgewertet werden, wobei sich die Untersuchungen auf die Überprüfung des Konservierungsergebnisses (Vermeidung von Schrumpfung, Kollaps und Rissen) fokussieren. Zudem wird die Auswirkung der Konservierungsverfahren auf die Holzstruktur (Anatomie und Messbarkeit für Dendrochronologie) dokumentiert. Hier stehen zerstörungsfreie dreidimensionale Analysen, wie die Vermessung der Proben mittels 3D-Scan und der Computertomographie, aber auch mikroskopische Techniken (Lichtmikroskop, Ramanmikroskop und Rasterelektronen¬mikroskop) im Mittelpunkt. Neben der Auswertung der Proben zielt das Projekt darauf ab, methodische Ansätze zu verbessern, indem computertomographische Methoden weiterentwickelt werden, um einen zerstörungsfreien Zugang zu den anatomischen Merkmalen der Fundstücke zu gewährleisten. Diese Weiterentwicklungen werden es erlauben, das Eindringverhalten und die Wirkungsweise von Konservierungsmitteln detailliert zu untersuchen und Rückschlüsse auf den Erfolg der Konservierung zu ermöglichen. Die Langzeitstabilität wird darüber hinaus in simulierten Alterungstests an konservierten archäologischen Holzproben überprüft und beurteilt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in einer frei zugänglichen Datenbank (online) dokumentiert werden und damit zur Erforschung und Erhaltung archäologischer Fundstücke aus Holz beitragen.Die vielfältigen Fragestellungen aus unterschiedlichen Disziplinen werden von einem binationalen Projektteam aus Konservierungswissenschaftlern (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, SABK, und Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz, RGZM) und Entwicklern von CT-Instrumentierung, sowie von Verfahren für die volumetrische Datenanalyse und Rekonstruktion (Hochschule Luzern, HSLU) bearbeitet. Durch die Komplementarität der Fachgebiete ergänzen sich die Partner ideal und sorgen so für eine optimale Synergienutzung im Rahmen des D-A-CH-Projekts.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Professor Dr. Philipp Schütz
 
 

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