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Familie und gesundheitliche Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Claudia Hövener, seit 3/2021; Professor Dr. Jacob Spallek
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 384210238
 
Obwohl empirische Beweise für den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und der Gesundheit junger Menschen vorliegen, sind die zugrundliegenden Entstehungsmechanismen bisher wenig erforscht. Die Familie stellt einen wichtigen institutionellen Kontext von der Geburt bis zum jungen Erwachsenenalter dar, der einen starken Einfluss auf die psychologische, soziale und gesundheitsbezogene Entwicklung junger Menschen hat. Eigenschaften der Familie, wie Zusammensetzung, Struktur und Beziehungsmuster, können sich auf die Gesundheit junger Menschen auswirken. Es besteht Forschungsbedarf, welche dieser Familiencharakteristika in welcher Kombination zur gesundheitlichen Ungleichheit beitragen. Ziel des Teilprojekts ist, die Bedeutung des familiären Kontextes für die Entwicklung gesundheitlicher Ungleichheiten in allen Lebensphasen von der Geburt bis zum frühen Erwachsenenalter zu untersuchen und Schlüsselfaktoren des familiären Kontextes zu identifizieren. Das Teilprojekt untersucht folgende Forschungsfragen:1. Tragen Determinanten auf Individualebene zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten bei jungen Menschen bei und welche Determinanten weisen den größten relativen Erklärungsbeitrag auf? 2. Welche kompositionellen sowie proximalen und distalen Familienmerkmale sind bei jungen Menschen mit gesundheitlicher Ungleichheit assoziiert?3. Wird die Beziehung zwischen sozioökonomischer Position und Gesundheit junger Menschen durch diese Familienmerkmale vermittelt oder moderiert? 4. Sind Familienmerkmale mit individuellen verhaltensbezogenen oder psychosozialen Faktoren verknüpft und tragen dadurch zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten bei jungen Menschen bei?5. Bestehen Unterschiede in Bezug auf Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund bei der Vermittlung gesundheitlicher Ungleichheit durch Familienmerkmale?Zur Beantwortung der Forschungsfragen werden Scoping Reviews sowie verschiedene empirische Analysen durchgeführt. Die Reviews zielen darauf ab, relevante Familienmerkmale zu identifizieren, die mit sozioökonomischen Ungleichheiten in der Gesundheit von der Schwangerschaft bis zum jungen Erwachsenenalter in Verbindung gebracht werden. Die empirischen Analysen werden an zwei Standorten mit jeweils spezifischer Expertise in verschiedenen Lebensphasen durchgeführt (Senftenberg; Berlin). Für die Analyse werden vier Datensätze genutzt, die den Zeitraum von Schwangerschaft bis frühes Erwachsenenalter abdecken: Gesundheit von Babys und Kindern in Bielefeld (BaBi); Preschool Intervention Studie (PRINS); KiGGS; Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics (pairfam). Die Datensätze beinhalten umfangreiche Informationen zur Gesundheit sowie zu kontextuellen und kompositionellen Familienmerkmalen, die mit Mehrebenenmodellen analysiert werden. Neue Ergebnisse über die spezifische Rolle verschiedener Familienmerkmale sind für neue Ansätze zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit bei jungen Menschen von wesentlicher Bedeutung.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Ehemaliger Antragsteller Privatdozent Dr. Thomas Lampert, bis 3/2021 (†)
 
 

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