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Einzelne Gehirne, gemeinsame Aufgaben: die soziale Regelung des Stechverhaltens bei der Honigbiene
Antragstellerin
Morgane Nouvian, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 414260764
Honigbienen verteidigen ihre Bienenstöcke gegen Eindringlinge, indem sie diese im Kollektiv anzugreifen und stechen. Der Stechapparat der Biene bleibt in elastischer Haut (wie z.B. derjenigen des Menschen) zusammen mit der Giftdrüse stecken, um auch nach dem Stechen Gift freizusetzen. Allerdings verstirbt die verstümmelte Biene dadurch binnen Stunden. Der Bienenstock muss also ein schwieriges Gleichgewicht halten: die Anzahl von Bienen die reagieren muss ausreichen, um den Eindringling abzuhalten, aber trotzdem gering bleiben, um die Arbeitskraft des Volkes nicht übermäßig zu schwächen. Welche Mechanismen bewirken die Entscheidung jeder einzelnen Biene anzugreifen oder nicht, damit dieses Gleichgewicht erhalten bleibt?In diesem Projekt verfolge ich die Hypothese, dass Honigbienen Informationen über das Verhalten ihrer Stockmitbewohner integrieren (social feedback) um daraus die Feinabstimmung ihrer eigenen Verhaltensschwelle zu regulieren. Das Ziel meines Projekts ist es, sowohl die Verhaltens- als auch die neurobiologischen Grundlagen dieses Regulierungsmechanismus zu untersuchen. Auf der Grundlage von Verhaltensexperimenten werde ich das postulierte "soziale Feedback" charakterisieren und die beteiligten sensorischen Kanäle identifizieren. Um die neurobiologischen Mechanismen, die dieser Regulierung zu Grunde liegen, zu erforschen, werde ich die Rolle bekannter und vermuteter Neuromodulatoren von Aggression bei Honigbienen untersuchen. Über die Identifikation und Charakterisierung der beteiligten Neurone wird das neuronale Netzwerk, das den Stechprozess bei Honigbienen auslöst, untersucht. Dieses Projekt wird grundlegende Forschungsfragen angehen, könnte aber auch in der Praxis neue Wege bei der Stichabwehr aufzeigen (etwa für Imker).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen